Die zweite Alternative sind Schnellbusse. In der Fachsprache nennt sich das „Bus-Rapid-Transport“ – und genau das können die Stadträte in Straßburg am Freitag ebenfalls in Aktion besichtigen. Seit 2013 gibt es vom regulären Straßenverkehr abgetrennte Schnellbusspuren, die Fahrgäste schnell ans Ziel bringen. Sogar Metropolen wie Istanbul hätten damit gute Erfahrungen gemacht, so Ilk. Auch die Kosten dafür sollen mit dem Gegengutachten untersucht werden. Man erhofft sich Inspirationen für die Ludwigsburger Verkehrsdebatte, die seit einigen Monaten festgefahren ist.

 

Der Landrat Rainer Haas möchte unbedingt das Stadtbahnnetz der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) erweitern und durch den Landkreis führen, und übt dabei Druck auf das Rathaus aus. Er kann auf eine bereits beschlossene Vereinbarung mit den Städten Markgröningen, Remseck und Ludwigsburg verweisen. Im Februar haben diese dem Landrat grundsätzlich den Auftrag erteilt, das Projekt beim Verkehrsministerium anzumelden.

Der Gemeinderat will ein „Gegengutachten“

Doch der Ludwigsburger OB Werner Spec wehrt sich gegen Hochbahntrassen in der Stadt, und sucht fieberhaft nach anderen Lösungen. Sein Baubürgermeister Michael Ilk formuliert es so: „Wir wollen genau wissen, was die Alternativen kosten, für einen seriösen Vergleich.“ Bislang gebe es nur für die Hochflur-Stadtbahn eine konkrete Kostenanalyse.

Klar ist: Noch in diesem Jahr wollen die Ludwigsburger Kommunalpolitiker eine Entscheidung treffen, ob und wie sie bei einer Stadtbahnlinie bis Markgröningen im Boot sein wollen. Eines scheint schon jetzt klar: Die SSB dürfen durch die Barockstadt maximal entlang der Hauptverkehrsstraße bis zum Bahnhof und dann weiter nach Markgröningen rollen. Ein weiterer „Ast“ bis nach Oßweil ist kaum realistisch.