Die Stadt Gerlingen sollte mehr gegen den Verkehrslärm unternehmen. Möglichkeiten dazu gibt es, sie müssten nur genutzt werden.

Gerlingen - Tempo 30? Geschenkt. Wenn die Straße frei ist, wird drauf los gefahren. Lastwagen-Durchfahrverbot? Für ortskundige Brummifahrer wie für Autobahn-Stauumfahrer kein Problem. Wenn ab und an kontrolliert wird, nimmt man das Ticket in Kauf. Die Bereitschaft, sich an Regeln zu halten, ist nicht nur in Gerlingen gering. Die Folgen spürt jeder.

 

Berechnungen als Basis

Bei der Debatte über den Aktionsplan gegen Lärm wurde gesagt, die Möglichkeiten für Verbesserungen und damit für Lärmminderung seien gering. Ein paar Meter der Ditzinger und der Leonberger Straße könnten mit lärmarmem Belag versehen werden. Das war’s.

Das war’s eben nicht. Denn die Studie und die darin aufgezeigten Auswirkungen beruhen auf Berechnungen und Daten, die nicht neu sind. Inzwischen sind der Verkehr und der Lärm stärker geworden.

Mehr Kontrollen helfen

Gegen die schlimmsten Auswirkungen helfen mehr Kontrollen. Nur wer geblitzt wird, hält sich an die Regeln. In den Nachbarorten stehen wirksame Kontrollstellen. Es ist zu wenig, wenn das zuständige Amt in Gerlingen sich auf das Landratsamt und dessen sporadische Kontrollen oder auf die Polizei beruft. Wenn die Stadt schon selbst nicht tätig werden kann, muss sie auf die Zuständigen von Kreis und Land so viel Druck ausüben, dass die ihren Job machen.