Im Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost sind neue Büros entstanden. Wie wirkt sich das auf den Verkehr aus?

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Fasanenhof - Ein bisschen ist es wie Lego für Erwachsene. Binnen kurzer Zeit ist an der Schelmenwasenstraße ein fünfgeschossiges Gebäude in die Höhe gewachsen. Vor knapp einem Jahr, im Oktober 2017, war die Grundsteinlegung für den sogenannten Campus Fasanenhof. Mittlerweile ist der erste Bauabschnitt, das Bürogebäude Süd, so gut wie fertig. „Die Außenhülle steht“, sagt Thorsten Schlüter von der Indigo Invest Holding. Diese hatte das mehr als 9000 Quadratmeter große Grundstück im Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost 2015 erworben. In den kommenden Monaten werden noch die Außenanlagen gestaltet. „Der Campusgedanke wird betont, es soll grün werden, sodass sich die Menschen gern auch draußen aufhalten“, sagt Schlüter. Zudem sind begrünte Dächer und teils begrünte Fassaden geplant. Das Ziel ist eine Zertifizierung von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).

 

Aktuell sind immer wieder Transporter von Maler- und Tapezierbetrieben vor dem neuen Bürokomplex zu sehen. Kein Wunder, denn noch in diesem Monat ziehen die ersten Mieter ein. Der Grund für den schnellen Baufortschritt ist, dass der Bauunternehmer Goldbeck in seinen Betonwerken Fertigteile vorproduziert, die dann auf der Baustelle im Gewerbegebiet Fasanenhof nur noch zusammengefügt werden müssen. Goldbeck will übrigens auch selbst auf den Campus Fasanenhof ziehen.

Der Investor wirbt mit einer idealen Verkehrsanbindung

Das neue Gebäude beinhaltet etwa 9500 Quadratmeter Bürofläche. Darüber hinaus ist ein Parkhaus mit 230 Stellplätzen entstanden. Die Indigo Invest Holding will in einem zweiten Bauabschnitt ein weiteres, etwas kleineres Gebäude mit 6800 Quadratmetern und einer Tiefgarage bauen. „Für dieses wollen wir demnächst den Bauantrag einreichen“, sagt Schlüter.

Die Indigo Invest Holding wirbt unter www.campus-fasanenhof.de mit der exzellenten Verkehrsanbindung des Gewerbegebiets. Die Innenstadt und der Hauptbahnhof seien mit der Stadtbahn oder dem Auto schnell erreichbar. „Ein schnelles Verlassen des Stadtgebietes ist über die A 8 und die B 27 möglich, die in nächster Nähe vorbeiführen.“ Der Flughafen und die Messe liegen freilich in Sichtweite. „Sie werden nach dem Ausbau der Stadtbahnlinie U 6 genauso in wenigen Minuten vom Campus Fasanenhof erreichbar sein wie der im Bau befindliche Filderbahnhof auf dem Flughafengelände“, schreibt der Investor.

Die Stadt abreitet an einem Verkehrskonzept

Die Menschen, die heute schon in dem Gewerbegebiet arbeiten, sind teils ganz andere Szenarien gewöhnt. Dann entpuppt sich der Kreisverkehr am Eingang des Gewerbegebiets oft als Nadelöhr, und der Verkehr staut sich über viele Meter. Thorsten Schlüter weiß von den Problemen: „Im Gesamtkontext ist es aber trotzdem ein idealer Standort. Die Stadt ist dabei, das Problem zu lösen. Es soll ein neues Verkehrskonzept geben.“ Schlüter ist zuversichtlich: „In Zukunft ist das ein idealer Standort mit geringem Staupotenzial.“ Der Standort sei nicht zu vergleichen mit dem Synergiepark, wo sich nun auch noch die Allianz und Daimler ansiedeln wollen. „Da wird einem ja schon fast angst und bange“, so Schlüter.

Der Stadt ist das Verkehrsproblem bekannt. Bisherige Versuche, den Verkehr über den Kreisel schneller abfließen zu lassen, etwa mit Hilfe einer Ampel, sind gescheitert. Darum hat die Verwaltung ein Verkehrsplanungsbüro beauftragt, die Parksituation zu analysieren und Verbesserungsvorschläge auszuarbeiten. Denkbar wäre eine Umgestaltung des Knotenpunkts an der Einfahrt in das Gewerbegebiet zu einer vollsignalisierten Kreuzung oder der Ausbau des Kreisverkehrs zu einem teilweise zweispurigen Kreisel. Die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchungen sollen noch in diesem Jahr im Gemeinderat vorgestellt werden.