Verängstigte Bürger in Hemmingen fordern am Bahnhof einen Überweg, damit ihre Kinder sicher die Hochdorfer Straße überqueren können. Jetzt tut sich etwas. Auch an anderer Stelle geht es voran.

Hemmingen - Dem in Hemmingen seit Langem angestrebten Fußgängerüberweg beim Bahnhof ist man einen kleinen Schritt näher gekommen. Wie der Bürgermeister Thomas Schäfer (CDU) unserer Zeitung sagt, findet dazu am 25. Oktober im Stuttgarter Verkehrsministerium eine Besprechung statt. Die Gemeinde kann den Überweg nicht ohne die Genehmigung weiterer Behörden bauen – auch wenn es sich, wie in diesem Fall, um einen Schulweg handelt. Der Grund: Es muss eine Landesstraße überquert werden.

 

„Komplexe Verkehrssituation“

Weil die Planung stockte, hatten ein Landtagsabgeordneter und der Hemminger Rathauschef Schäfer beim Verkehrsministerium interveniert – außerdem haben 300 Bürger die Forderung zum Bau des Überwegs unterzeichnet. Besonders Eltern aus dem Neubaugebiet Hälde machen sich für den Fußgängerüberweg stark. Sie finden die momentane Verkehrssituation in der Hochdorfer Straße rund um den Bahnhof „unübersichtlich“, was den Schulweg für ihre Kinder „saugefährlich“ mache.

Das zuständige Landratsamt Ludwigsburg teilt mit, dass es im März und April Fahrzeug- und Fußgängerzählungen gegeben habe. Ergebnisse sind bislang aber nicht zu erfahren. „Aufgrund der Urlaubszeit und der großen Zahl Beteiligter konnte die angekündigte Abstimmung noch nicht erfolgen. Daher können wir noch keine Angaben zu möglichen Ergebnissen machen“, sagt der Sprecher der Behörde, Andreas Fritz. Derart viele Beteiligte sind auch wegen der „komplexen Verkehrssituation“ am Bahnhof nötig: So muss bei einem Überweg der Bahnübergang berücksichtigt werden, zudem gibt es wenige Meter entfernt schon einen Zebrastreifen.

Hälde: Überweg Ende Oktober fertig

Dagegen geht es an anderer Stelle in der Gemeinde in großen Schritten vorwärts: Am Bahnübergang unterhalb des Hälde-Kreisels an der Schwieberdinger Straße wurde während der Betriebspause der Strohgäubahn in den Sommerferien gearbeitet. Für Fußgänger und Radfahrer gibt es nun – parallel zum Autoübergang über das Bahngleis – einen Überweg mit Schranke und Signalanlage.

Die noch fehlende Asphaltierung soll bis Ende Oktober ebenso fertig sein wie die Beleuchtung, sagt der Hemminger Rathauschef – und erst von diesem Zeitpunkt an darf der Überweg genutzt werden. Die Kosten für die Querung haben sich inzwischen mehr als verdoppelt: Der Gemeinderat hat die Arbeiten für rund 82.000 Euro vergeben – Ende 2015 waren noch 34.000 Euro veranschlagt gewesen.

Wann beim Schlosspark die geplante Unterführung für Passanten und Radler unter den Gleisen der Strohgäubahn gebaut wird, ist indes weiterhin offen. Es wird wohl im nächsten Frühjahr sein. „Wir sind mit allen Beteiligten noch in der Abstimmung, wann die Maßnahme, eventuell unter Einbeziehung sonstiger Arbeiten entlang der Strecke, beginnen kann“, sagt Thomas Schäfer jetzt.