Die Polizei präsentiert die Verkehrsunfall- und Kriminalitätsstatistik für Weilimdorf. Dort hat es im vorigen Jahr auf den Straßen häufiger gekracht.

S-Weilimdorf - Im Jahr 2020 ging es abwärts. Die Anzahl der Verkehrsunfälle in Stuttgart-Weilimdorf sank um 11,41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Wohl auch coronabedingt“, erläuterte Alexandra Reymann vor Kurzem im Bezirksbeirat Weilimdorf. Dort stellte die Leiterin des Polizeireviers 8 Kärntner Straße die Sicherheitslage des Stadtbezirks vor, darunter auch die Verkehrsunfallstatistik. Manches Detail sieht indes weniger gut aus. So erhöhten sich die Unfallzahlen mit dem Fahrrad um 33,3 Prozent, jene mit dem Motorrad um 35,7 – und bei Pedelecs von zwei auf elf, also um 450 Prozent. Zu den Risikogruppen gehören dabei Kinder, Seniorinnen und Senioren. Als Schwerpunktaufgabe für 2021 definierte dabei die Polizistin die Fahrradunfälle. Um deren Anzahl zu senken, führten Polizeikräfte und Fahrradstaffel mehr Fahrradkontrollen durch, und machten Öffentlichkeitsarbeit etwa über die sozialen Medien und Prävention. Diese beginne schon im Kindesalter, betonte Reymann. „Die Kinder lernen das richtige Fahrradfahren und das richtige Verhalten auf der Straße.“ Die Schulwege würden wiederum in Kooperation mit der Verkehrswacht und anderen Dienststellen überwacht.

 

Einversuchter Totschlag im Stadtbezirk

Auch die Kriminalstatistik wartet mit differenzierten Zahlen auf. Gab es 2019 noch durchschnittlich 3,4 Straftaten im Stadtbezirk am Tag, waren es voriges Jahr 3,7. Ein versuchter Totschlag wurde in Weilimdorf verzeichnet. Es gab zudem mehr Fahrraddiebstähle, Beleidigungen, Sachbeschädigungen, Rohheitsdelikte, Rauschgiftdelikte sowie Widerstand und tätliche Angriffe gegen die Staatsgewalt und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Rückläufig seien indes, so Reymann, Diebstähle durch Wohnungseinbrüche, Geschäftseinbrüche und Betrugsdelikte.

Dass letzteres sank, könne womöglich dadurch erklärt werden, dass hier die Statistikerfassung im Deliktbereich „falsche Polizeibeamte“ geändert worden sei.

Häufigere Drogenkontrollen der Polizei

Den deutlichen Anstieg von Rauschgiftdelikten nach dem Betäubungsmittelgesetz um 91 Prozent führte die Polizistin auf häufigere Kontrollen zurück. Es habe zwei Festnahmen gegeben. Schwerpunkte bei den weichen Drogen seien Cannabis und Marihuana. Indes seien die Verstöße in den vergangenen Monaten wieder rückläufig gewesen. Auf die – vorher eingereichte – Frage aus dem Bezirksbeirat nach den Folgen von Rauschgiftdelikten, erklärte Reymann, dass diese nicht in Zusammenhang mit anderen Delikten wie sexuelle Belästigung oder Körperverletzung gebracht werden könnten.

Insgesamt habe 2020 die Aufklärungsquote von Straftaten 59,2 Prozent betragen.