Das Land erwägt eine zweite Vertrags-Verlängerung für den 75-jährigen Museumschef. Dabei wollte man eigentlich bereits im Herbst die Nachfolge präsentieren.

Karlsruhe - Peter Weibel wird möglicherweise noch länger das ZKM in Karlsruhe leiten. Laut dpa-Informationen führt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg derzeit Gespräche mit dem 75-Jährigen über eine Verlängerung seines Amtes. Weibels Vertrag könnte unter bestimmten Bedingungen verlängert werden, sagte die Kunststaatssekretärin Petra Olschowski, nannte hierzu aber keine weiteren Details.

 

Erst im März vergangenen Jahres hatte das Ministerium Weibels Vertrag, der ursprünglich in diesem Jahr ausgelaufen wäre, bis Ende 2020 verlängert. Eigentlich hatten die Mitglieder des ZKM-Stiftungsrats schon im November 2017 beschlossen, eine Kommission einzusetzen, um ein Anforderungsprofil für den Posten zu erstellen und die Suche nach einem Nachfolger in die Wege zu leiten. Trotzdem verlängerte das Ministerium vier Monate später den Vertrag. Das sei nötig, um ohne Zeitdruck einen Nachfolger für den ZKM-Vorstand suchen zu können, schließlich handle es sich bei der Leitung des ZKM um eine „hochrangige Personalie“, wie Petra Olschowski damals sagte. „Ähnlich wie bei den Intendanten der Staatstheater braucht es einen ausreichend großen Vorlauf, um die richtige Persönlichkeit zu finden.“ Angesetzt waren eineinhalb Jahre – in diesem Herbst hätte die Nachfolge präsentiert werden sollen.

ZKM würdigt derzeit das Lebenswerk von Peter Weibel

Inzwischen sollen sich aber laut dpa die Stimmen gemehrt haben, Peter Weibel noch länger ans ZKM zu binden. Er selbst erklärte, dass er hoffe, gemeinsam mit Stiftungsrat, Kuratorium und Vorstand „den Gestaltungsprozess für das zukünftige ZKM“ anzugehen. Der 1944 geborene Österreicher leitet das ZKM seit nunmehr zwanzig Jahren. Wie berichtet, zeigt das ZKM derzeit eine große Retrospektive des künstlerischen Werks von Peter Weibel, der seit Jahrzehnten gleichzeitig als Künstler, Ausstellungskurator, Kunst- und Medientheoretiker tätig ist.