Nach Angaben einer Jury hatte der Verlag Bauer Media verleumderische Zeitschriftenberichte über die Schauspielerin veröffentlicht. Wilson will mit der Entschädigung von umgerechnet gut drei Millionen Euro Wohltätigkeitsorganisationen unterstützen.

Melbourne - Die Schauspielerin Rebel Wilson hat nach einem Verleumdungsstreit mit dem Medienkonzern Bauer Media vor Gericht in Australien eine Rekordsumme von umgerechnet gut drei Millionen Euro Entschädigung zugesprochen bekommen. Dabei ging es um Zeitschriftenberichte, die der Schauspielerin nach eigenen Angaben Rollen in Hollywood-Filmen kosteten. Wilson ist für die Komödien „Pitch Perfect“ und „Brautalarm“ bekannt.

 

Eine Jury des Obersten Gerichtshofs im australischen Staat Victoria hatte im Juni entschieden, dass die Berichte verleumderisch gewesen seien, in denen es hieß, Wilson habe über ihr Alter, den Ursprung ihres Vornamens und ihr Aufwachsen in Sydney gelogen. Eine beachtliche Entschädigungssumme sei nötig, um Wilsons Ruf als integre Schauspielerin zu verteidigen, sagte Richter John Dixon am Mittwoch in Melbourne. Der Verlag Bauer Media, der für die australischen Zeitschriften „Woman’s Day“, „Australian Women’s Weekly“, „NW“ und „OK“ verantwortlich ist, teilte mit, das Urteil zu überdenken.

Wilson hatte mehr als sieben Millionen Australische Dollar verlangt

Wilsons Anwalt Richard Leder sagte, die Entschädigung sei etwa viermal höher als der bisher höchste vor einem australischen Gericht ausgehandelte Schadenersatz in einem Verleumdungsstreit. Das Anwaltsteam der Schauspielerin werde auch beantragen, dass Bauer Media die gesamten Gerichtskosten übernehme.

Die 37-jährige Wilson hatte mehr als sieben Millionen Australische Dollar (etwa 4,69 Millionen Euro) verlangt - eine Summe, die der Verlag als „außergewöhnlich hoch“ bezeichnet hatte. Bauer-Anwältin Georgina Schoff sagte dem Richter, dass Wilson nicht bewiesen habe, dass die 2015 veröffentlichten Berichte ihr finanziell geschadet hätten. Wilson machte die Artikel dafür verantwortlich, dass Filmverträge beendet worden seien.

Wilson war am Mittwoch in London. Sie schrieb auf Twitter, für sie sei es in dem Fall „nicht um das Geld“ gegangen. Sie freue sich darauf, einige australische Wohltätigkeitsorganisationen und die australische Filmindustrie mit dem Geld zu unterstützen, das sie erhalten habe.