Was hat das Stuttgarter Fundbüro auf Lager? Wir haben uns umgesehen und zeigen die skurrilsten Fundstücke.

Stuttgart – Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon mal einen Schlüssel verschlampt oder den Schirm in der Straßenbahn vergessen? Glücklich sind die Verlierer, deren Wertsachen von ehrlichen Findern im Fundbüro der Stadt Stuttgart abgegeben werden. Doch die Räume in der Hauptstätter Straße 66 scheinen vielen unbekannt zu sein. Trotz der zentralen Lage und der guten Erreichbarkeit haben Büroleiter Dieter Wolf und sein Kollege mehr auf Lager, als abgeholt wird.

Das Fundbüro ist ein Zuschussbetrieb


„Es ist ein Zuschussbetrieb“, sagt Martin Hösch, Sachbereichsleiter vom Stuttgarter Ordnungsamt. Die Verwaltungsgebühr für Abholer betrage fünf Euro. Zusammen mit den Gewinnen aus den Versteigerungen der Fundsachen, für die die Lagerfrist abgelaufen ist, summieren sich die jährlichen Einnahmen auf 38.000 Euro. Demgegenüber stehen 300.000 Euro Ausgaben für die Liegenschaften und die Personalkosten.

Einen Ausweg aus dieser Misere in Zeiten klammer Kommunenkassen sieht Hösch nicht. „Eine Gebührenerhöhung ist theoretisch denkbar. Aber es sollte auch in einem vernünftigen Verhältnis zur Leistung stehen.“ Dass sich die Pforten des Stuttgarter Fundbüros für immer schließen, sei indes nicht zu befürchten. „Die Gemeinden sind laut bürgerlichem Gesetzbuch dazu verpflichtet, Fundsachen aufzubewahren.“

Wär’ auch schade um das Panoptikum der Kuriositäten, die es zwischen Schirmen und Wollpullovern zu entdecken gibt.

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