Das Oberdeck des Parkhauses bei den Studentenwohnheimen an der Schwerzstraße ist in einem schlechten Zustand. Doch es wird nicht saniert, weil sich keiner dafür zuständig fühlt.

Birkach - Es hat etwas von einem Rübenacker, das Oberdeck des Parkhauses neben den Studentenwohnheimen an der Schwerzstraße. Der Belag des Decks ist in einem jämmerlichen Zustand: Die tiefen Schlaglöcher im Asphalt sind inzwischen so zahlreich, dass sie sich zu meterlangen Furchen aneinanderreihen.

 

Dieser Umstand würde vermutlich keinen stören – außer den Menschen, die dort ihre Wagen parken. Wären da nicht die Stechmücken. Deren Larven, so sagt es ein Anwohner, fühlen sich pudelwohl in den Pfützen, wenn sich das Wasser in den Schlaglöchern staut. Dadurch vermehrten sich die Tiere unkontrolliert. Mit Folgen: Durch das viele Geschmeiß komme er sich im Sommer mittlerweile schon vor wie im Dschungel, klagt der Anwohner.

Keiner weiß, wer für die Instandsetzung zuständig ist

Deshalb will der Mann wissen, wer denn nun eigentlich für die Unterhaltung beziehungsweise Instandsetzung der Parkfläche zuständig ist. Das freilich scheint eine Wissenschaft für sich zu sein. Denn es gibt offenbar niemand, in dessen Verantwortung die längst überfällige Sanierung des verkommenen Parkplatzes fallen würde.

Da wäre etwa das Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim. Das ist dem Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg zugeordnet und agiert in dessen Auftrag. Dennoch sei das Unibauamt nicht zuständig, versichert dessen Leiterin Sybille Müller. Stattdessen verweist Müller auf das Studentenwerk Tübingen-Hohenheim, das die Wohnheime an der Schwerzstraße verwaltet.

Auch das Studentenwerk sieht sich nicht in der Pflicht

Doch auch Michael Max, der Leiter der Wohnraumabteilung des Studentenwerks, beteuert, dass das Parkdeck nicht in seine Zuständigkeit fällt. „Ich würde das sofort richten lassen, wenn die Besitzverhältnisse geklärt wären“, sagt Max. Denn bekanntlich sind die Parkplätze rund um die Uni Hohenheim Mangelware – „ein zusätzliches Parkdeck würden wir deshalb mit Kusshand nehmen“, sagt Max. Durch ein kurioses Konstrukt aber seien ihm die Hände gebunden: Lediglich einen kleinen Teil des Parkhauses bewirtschafte das Studentenwerk. Das Oberdeck hingegen sei für die Bewohner der Dienstwohnungen in der Nachbarschaft reserviert – mithin dürften dort keine Studenten parken und das Studentenwerk müsse untätig bleiben.

Bleibt die Süddeutsche Wohnen GmbH (Südewo). Die hieß bis Juni noch LBBW Immobilien GmbH und käme ebenfalls als potenzieller Verwalter in Frage. Doch auch dort sieht man sich nicht in der Verantwortung. „Das oberste Deck gehört dem Land, wir verwalten nur Stellplätze innerhalb des Parkhauses“, sagt ein Sprecher. Womit wieder der Landesbetrieb Vermögen und Bau, sprich das Unibauamt in der Pflicht wäre – das eine Beteiligung definitiv ausschließt. So wird sich an der Erfahrung, die Michael Max mit dem Parkdeck gemacht hat, wohl nichts ändern: „Ich bin da bisher nur auf ein großes schwarzes Loch gestoßen.“