Jede Künstlergruppe, die zum Teilchenbeschleuniger zählt, ist immer noch autonom: „Das Konzept erarbeite ich gemeinsam mit dem Dramaturgen. Er erstellt die Programmhefte, die Texte – alles ehrenamtlich“, sagt Katja Erdmann-Rajski. Auch die Tänzer wählt sie für ihre Projekte selbst aus.

 

„Das Thema ist die Unabhängigkeit der einzelnen Körperteile“, ruft Katja Erdmann-Rajski den Tänzern bei den Proben zu. Es zucken die Füße, es schlackern die Beine, es recken sich die Arme, es hebeln, fächeln, wirbeln die Hände, mal lustig und irre, mal bunt und wild, mal wirr durcheinander, mal ruhig und allein, ein Tanzen und Denken nach der Musik.

„Wir müssen anbieten, anbieten, anbieten“

Es ist erst der vierte Tag der sechswöchigen Proben für „Cantus Firmus“. Noch sind die Bewegungen tänzerische Rohlinge. Aber man kann nur bestaunen, mit welcher Eloquenz ein Körper Geschichten erzählen kann. Katja Erdmann-Rajski bestimmt, wie eine Idee künstlerisch umzusetzen ist. Aber auch die Tänzer bringen sich ein: “Wir müssen anbieten, anbieten, anbieten“, sagt Breakdancer Levent Gürsoy.

Es ist Pause, zwei Tänzerinnen hocken sich auf das Parkdeck, unmittelbar darunter sind die Abstellgleise des Stuttgarter Bahnhofs zu sehen, die Waggonreihen schimmern feurig. “Ich wollte kein Rädchen mehr sein, das immer funktionieren muss“, sagt Tänzerin Alexandra Brenk. Im Alter von acht Jahren begann sie mit dem Balletttanz, später schaffte sie es zu einer Festanstellung – ihre Sache war das aber nicht. Für manche Künstler sind die freie Szene und Netzwerke wie der Teilchenbeschleuniger eine gute Alternative.

Der Teilchenbeschleuniger versammelt mehr als hundert Künstler unter sich; das Kunstprogramm ist dementsprechend vielfältig: zeitgenössischer Tanz, Sprech- und Figurentheater, ein Kinder- und Jugendprogramm – „Wir bieten eine enorme Bandbreite“, sagt Isabelle Löffler, Pressereferentin des Teilchenbeschleunigers.

Ihre Stelle, die von der Stadt finanziert wird, soll die freien Künstler entlasten, ja beschleunigen und dann – wie die Atome in einem Teilchenbeschleuniger – dazu animieren, etwas Neues entstehen zu lassen.

Es schlackern die Beine, es hebeln, fächeln, wirbeln, die Hände

Jede Künstlergruppe, die zum Teilchenbeschleuniger zählt, ist immer noch autonom: „Das Konzept erarbeite ich gemeinsam mit dem Dramaturgen. Er erstellt die Programmhefte, die Texte – alles ehrenamtlich“, sagt Katja Erdmann-Rajski. Auch die Tänzer wählt sie für ihre Projekte selbst aus.

„Das Thema ist die Unabhängigkeit der einzelnen Körperteile“, ruft Katja Erdmann-Rajski den Tänzern bei den Proben zu. Es zucken die Füße, es schlackern die Beine, es recken sich die Arme, es hebeln, fächeln, wirbeln die Hände, mal lustig und irre, mal bunt und wild, mal wirr durcheinander, mal ruhig und allein, ein Tanzen und Denken nach der Musik.

„Wir müssen anbieten, anbieten, anbieten“

Es ist erst der vierte Tag der sechswöchigen Proben für „Cantus Firmus“. Noch sind die Bewegungen tänzerische Rohlinge. Aber man kann nur bestaunen, mit welcher Eloquenz ein Körper Geschichten erzählen kann. Katja Erdmann-Rajski bestimmt, wie eine Idee künstlerisch umzusetzen ist. Aber auch die Tänzer bringen sich ein: “Wir müssen anbieten, anbieten, anbieten“, sagt Breakdancer Levent Gürsoy.

Es ist Pause, zwei Tänzerinnen hocken sich auf das Parkdeck, unmittelbar darunter sind die Abstellgleise des Stuttgarter Bahnhofs zu sehen, die Waggonreihen schimmern feurig. “Ich wollte kein Rädchen mehr sein, das immer funktionieren muss“, sagt Tänzerin Alexandra Brenk. Im Alter von acht Jahren begann sie mit dem Balletttanz, später schaffte sie es zu einer Festanstellung – ihre Sache war das aber nicht. Für manche Künstler sind die freie Szene und Netzwerke wie der Teilchenbeschleuniger eine gute Alternative.

„Cantus Firmus“, Premiere: 4. September 2012 um 19 Uhr im Theaterhaus Stuttgart