Anruf
Im Fahrzeug eingebaute Notrufsysteme kontaktieren bei einem Unfall automatisch die Notrufnummer 112, damit Rettungsmaßnahmen schneller eingeleitet werden können. Der Notruf lässt sich manuell sowie automatisch auslösen.

 

Datenübertragung
Beim Notruf wird ein Minimaldatensatz mit dem Zeitpunkt, den Ortsdaten, der Fahrtrichtung, der Fahrzeugnummer sowie der Kennung des Service Providers an die Notrufzentrale abgesetzt. Gleichzeitig wird automatisch zusätzlich eine Sprachverbindung aufgebaut.

Löschung
Die für e-Call verwendeten Daten dürfen zu keinen anderen Zwecken verwendet werden, Ortungsdaten müssen kontinuierlich gelöscht werden.

Deaktivierung
Die meisten Hersteller bieten schon heute ein Notrufsystem in ihren Neuwagen an. Der Kunde kann es deaktivieren lassen.

Pflichtfunktion
Von 2018 an ist die Bereitstellung der eCall-Notruffunktion für alle Neuwagen gesetzlich verpflichtend. Der Kunde kann diese Funktion dann nicht mehr deaktivieren.

Erst nach der Auftragsbestätigung wurde Scherzberg bei der Lektüre der Broschüre „Ihr Weg zu Mercedes connect me“ klar, dass das Kommunikationsmodul, über das die Ortsdaten übertragen werden, nicht ausgebaut werden würde. Als er in den Hinweisen zur „Informationssicherheit“ in der Broschüre auch noch Hinweise auf mögliche Hackerangriffe entdeckte, war es bei ihm „ganz aus“, wie er sagt. Nachdem er heftig protestiert und sowohl den baden-württembergischen Landesdatenschützer wie auch die baden-württembergische Verbraucherzentrale eingeschaltet hatte, annullierte Daimler den Kaufvertrag. Auch bei einem Bekannten von Scherzberg scheiterte ein Neukauf bei einem anderen Händler aus den gleichen Gründen.

Verbraucherschützer Eckhard Benner meint, dass Scherzbergs Chancen, den Vertrag gerichtlich erfolgreich anzufechten, gut gewesen seien. Denn obgleich er im Kaufvertrag über das Kommunikationsmodul schriftlich aufgeklärt wurde, sei im Beratungsgespräch wohl irgendwie ein falscher Eindruck entstanden. Scherzberg genügte die Zusage von Daimler nicht, das Notrufsystem abzuschalten. „Wie kann ich denn als Kunde wirklich kontrollieren, ob keine Daten übertragen werden? Vertrauen allein reicht mir nicht.“

Der Kunde muss der Werkstatt vertrauen

Daimler-Sprecher Benjamin Oberkersch betont, dass das Kommunikationsmodul in einen „Out-of-Service“-Modus versetzt werden kann, in dem das Fahrzeug „definitiv offline“ sei. Der Kunde merkt das daran, dass Funktionalitäten wie etwa die Echtzeitverkehrsinformationen nicht mehr verfügbar sind. Ein technischer Nachweis ist jedoch schwierig. „Letzten Endes muss der Kunde dem Mercedes-Benz Werkstattmitarbeiter vertrauen, dass das Modul in den entsprechenden Modus versetzt wurde“, meint Oberkersch.

Scherzberg wird sich jetzt nach vierzig Jahren von Mercedes ab und Volkswagen zuwenden. VW hat nämlich noch Neuwagen in petto, in denen keine Ortungsmodule eingebaut sind.

Andere Hersteller, andere Praxis

Wie bei Daimler kann der Kunde auch bei BMW die Dienste „Intelligenter Notruf“ und „Teleservices“ jederzeit bei einem Vertragshändler oder einer BMW-Niederlassung deaktivieren lassen. BMW bietet den Käufern eines neuen Connected-Drive-Wagens überdies einen speziellen „GetDisconnected“-Vertrag an, der die komplette Abschaltung des Kommunikationsmoduls nach sich zieht. Damit wird auch die im Fahrzeug verbaute SIM-Karte deaktiviert, so dass keinerlei Datenübertragung vom und zum Fahrzeug mehr möglich ist. Hier muss der Kunde darauf vertrauen, dass die SIM-Karte wirklich deaktiviert wurde, da sie nicht ausgebaut werden kann. Anders hat das übrigens Audi gelöst: Hier kann der Fahrer seine private SIM-Karte für die Datenübertragung nutzen – und hat es damit buchstäblich selbst im Griff, ob eine Kommunikation stattfinden kann.

Notrufsystem im Auto

Anruf
Im Fahrzeug eingebaute Notrufsysteme kontaktieren bei einem Unfall automatisch die Notrufnummer 112, damit Rettungsmaßnahmen schneller eingeleitet werden können. Der Notruf lässt sich manuell sowie automatisch auslösen.

Datenübertragung
Beim Notruf wird ein Minimaldatensatz mit dem Zeitpunkt, den Ortsdaten, der Fahrtrichtung, der Fahrzeugnummer sowie der Kennung des Service Providers an die Notrufzentrale abgesetzt. Gleichzeitig wird automatisch zusätzlich eine Sprachverbindung aufgebaut.

Löschung
Die für e-Call verwendeten Daten dürfen zu keinen anderen Zwecken verwendet werden, Ortungsdaten müssen kontinuierlich gelöscht werden.

Deaktivierung
Die meisten Hersteller bieten schon heute ein Notrufsystem in ihren Neuwagen an. Der Kunde kann es deaktivieren lassen.

Pflichtfunktion
Von 2018 an ist die Bereitstellung der eCall-Notruffunktion für alle Neuwagen gesetzlich verpflichtend. Der Kunde kann diese Funktion dann nicht mehr deaktivieren.