Gegenüber vom Stuttgarter Schauspielhaus gibt es jetzt die „Probegrube“, ein Kunstobjekt von Tobias Rehberger. Die Grube ist bis 4. Juli zu sehen und zu betreten. Sie ist eine Herausforderung.

Stuttgart - Das neue Rosensteinquartier steht – zumindest als Modell vis-à-vis des Schauspielhauses. Letzteres hatte die sogenannte „Probegrube“ bei Tobias Rehberger bestellt. Der Künstler und sein Studio schufen eine Art Amphitheater mit Aquarellen sowie Ein- und Durchblicken, die das utopische Potenzial der Stadtentwicklung im Zuge von Stuttgart 21 beleuchten und fragen, wem die Stadt gehört. Dies sei ein „Denkanstoß“, jenseits der Fronten zu diskutieren, „in welcher Stadt wir leben wollen“, sagte Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski bei der Eröffnung.

 

OB Fritz Kuhn (Grüne) sprach von einem „Genehmigungskunstwerk“ auf Landesboden. Zum Betreten brauche man „Trittfestigkeit und Schwindelfreiheit“, erklärte der Laudator Christian von Holst, früherer Chef der Staatsgalerie. Der gebürtige Esslinger Rehberger habe ein Hauptwerk geschaffen. „Vor rund 150 Jahren war das Rosensteinviertel schon einmal als Stadtgebiet geplant – mit See“, erinnerte von Holst. Die Zwickmühle des langen Planens sprach auch Andreas Hofer an. Manchmal bedürfe es eines Berufslebens für einen Bau, meinte der Intendant der Internationalen Bauausstellung 2027. Weil es dauere, laufe man stets Gefahr, die falsche Richtung einzuschlagen. „Aber wir können ja nicht nicht bauen!“ (Aufgebaut ist die „Probegrube“ bis zum 4. Juli.)