Skurrile Skulpturen motorisierter Fortbewegungsmittel sind sein Ding. Eine Ausstellung mit Werken des aus Göppingen stammenden Künstlers Stefan Rohrer wird an diesem Sonntag in der Kunsthalle eröffnet.

Göppingen - Der Titel der Werkschau, die von diesem Sonntag an in der Göppinger Kunsthalle zu sehen ist, bedarf einer Erklärung: „Stefan Rohrer. Zeitdilatation, Zeitdelirium . . . – und zurück“, so heißt die Überschrift der Ausstellung, die um 18 Uhr eröffnet wird und bis zum 1. September gezeigt wird.

 

Unter dem Begriff Zeitdilatation beschreibt die Einstein’sche Relativitätstheorie ein Phänomen, das die inneren Prozesse eines physikalischen Systems relativ zum Beobachter langsamer ablaufen lässt, sofern sich dieses System relativ zum Beobachter bewegt. Ein Zeitdelirium wiederum lässt die Zeit von ihrer geraden Linie abweichen und aus der Spur geraten. So gesehen sind die raumgreifenden Skulpturen des Künstlers Stefan Rohrer, der aus Göppingen stammt und in Stuttgart lebt, perfekt beschrieben.

Rohrer will eine Straßenszene bei Nacht inszenieren

Seine Faszination für motorisierte Fortbewegungsmittel, für deren Formen und Oberflächen wird in Rohrers Werken geradezu greifbar. Die Freude und Lust an der Geschwindigkeit kommt als Dynamik in Zeitlupe daher: ganz so wie sein „Blauer Strudel“, ein spiralförmig aufgefächerter VW Golf, der seit Jahren den Kreisverkehr an der EWS-Arena ziert.

In der Göppinger Kunsthalle wiederum will Rohrer, wie er sagt, „eine Straßenszene bei Nacht inszenieren“. So entsteht die Beleuchtung allein durch die Scheinwerfer der Fahrzeuge und der Straßenlaternen. Die Musik und die Geräusche von Videos mutieren zum Straßenlärm. Seine großformatigen Zeichnungen sind mit Bleistift gefertigt – und mit Altöl.