Hand aufs Herz – was hätten Sie getan? Der Versuch, einen Fehler, den man gemacht hat, auszubügeln, ist grundsätzlich irgendwie verständlich. Eine gute Entscheidung war er aber definitiv nicht. Durch den Schwindel ist weit mehr zu Bruch gegangen, als die Hoffnung auf eine zweite Chance vor Gericht. Das Vertrauensverhältnis ist angeknackst – so ein Vertrauensbruch lässt sich, wenn überhaupt, nur mühsam wieder kitten.

 

Die Sache muss Konsequenzen haben: für den Mitarbeiter, für das künftige organisatorische Handling solcher Angelegenheiten im Rathaus ganz allgemein, aber auch für die Verwaltungsspitze. Natürlich fällt es dem einen Menschen leichter, dem anderen schwerer, einen Fehler einzugestehen. Trotzdem muss sich die Führungsriege im Waiblinger Rathaus und allen voran der Oberbürgermeister dringend überlegen, wie sie in ihrem Haus ein Arbeitsklima schaffen kann, in dem Mitarbeiter ohne Angst ihre Fehler eingestehen können.

Wenn es gelingen würde, eine solche Atmosphäre in der Verwaltung zu etablieren, hätte die ärgerliche Geschichte um die Zensusklage zumindest einen Sinn gehabt.