Der Großkonzern Otto verwendet auf Twitter das Gendersternchen und verärgert einige Kunden. Manch einer löscht sogar sein Kundenkonto. Ein Sprecher wehrt sich.

Baden-Württemberg: Florian Dürr (fid)

Hamburg - Was ein kleines Sternchen alles auslösen kann, hat der Versandhändler Otto nun am eigenen Leib erfahren. Weil das Unternehmen in einer Ankündigung auf Twitter für eine neue Folge seines Podcasts „O-Ton“ von „Kolleg*innen“ schreibt, zeigen sich einige Nutzer und Otto-Kunden äußerst verärgert, einige rufen sogar zum Boykott des Versandhändlers auf.

 

Einige wollen nicht mehr bei Otto bestellen

Ein Twitter-Nutzer schreibt: „Wer gendert, kriegt keine Bestellung. So einfach ist das und Amazon freut sich.“ Ottos Social-Media-Team antwortet prompt: „Stimmt, so einfach ist das: Wir gendern. Und du musst nicht bei uns bestellen. ;)“. Der Kunde hatte genug – und kündigte sein Otto-Konto. Seinem Beispiel folgten weitere Twitter-Nutzer, die mitteilten, nicht mehr bei Otto bestellen zu wollen.

„Wir sind überrascht von der Kritik“, sagte ein Unternehmenssprecher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Und weiter: „Es sei jedem freigestellt, wie er das findet.“ Dem Sprecher zufolge war der Otto-Konzern eines der ersten größeren Unternehmen, das betonte, wie wichtig ihnen gendergerechte Sprache sei.