Der klassische Weinverschluss, der Korken, hat Vor- und Nachteile, weshalb es inzwischen Alternativen gibt.

Stuttgart – Der Korken hat eine lange Geschichte, denn schon die Römer benutzten zum Verschließen ihrer Weingefäße Naturkork. Nach der Erfindung der Flasche im 17. Jahrhundert hat sich der Korken als Weinflaschenverschluss durchgesetzt.

 

Vor- und Nachteile

Inzwischen haben sich seine Vor- und Nachteile aufgezeigt: er schließt die Flasche gut ab und lässt nur geringste Mengen Sauerstoff durch. Aber dafür ist er teuer und der Wein kann einen unangenehmen Korkgeschmack annehmen. Schuld für den Korkgeschmack ist die im Kork enthaltene Substanz Trichloranisol, die sich aus mehreren Reaktionen mit Chlor aus der Luft bildet. Deshalb gibt es immer mehr Alternativen wie zum Beispiel der Stopfen aus Silikon oder der Schraubverschluss.

Woher kommt der Kork?

Hergestellt werden Korken aus der Rinde der im Mittelmeerraum verbreiteten Korkeiche. Der größte Produzent von Korken ist Portugal. Aber auch Südwestspanien, Sardinien und Korsika bauen viele Korkeichen an. Geerntet werden die Bäume zum ersten Mal nach ca. 20 bis 30 Jahren. Von da an dauert es wieder zehn Jahre, bis die Rinde nachgewachsen ist. Bei einem durchschnittlichen Alter von 150 Jahren wird die Korkeiche also mindestens elfmal geschält. Nach dem Schälen wird die Rinde ein halbes Jahr lang unter freiem Himmel getrocknet, danach gekocht und desinfiziert. Dann werden die geeigneten Rindenplatten ausgesucht und der Rest wird zum Beispiel zu Korktapeten verarbeitet. Als nächstes werden die Paletten geschnitten und gebleicht und schließlich der Korken aus ihnen gestanzt. Damit er später besser in den Flaschenhals rutscht, wird er noch mit einem Paraffin- oder Silikonwachs überzogen.

Der Kork besteht aus abgestorbenen Zellen des Holzgewebes, welche mit Stickstoff gefüllt und absolut luft- und wasserundurchlässig sind. Deswegen kann der Sauerstoffaustausch mit dem Wein nicht durch den Korken hindurch, sondern nur zwischen Korken und Flaschenhals stattfinden. Die Qualität des Korkens macht der Stoff Suberin aus, der den Korken elastisch macht. Zudem kommt der Verlauf der Lentizellen, die dunkeln verholzten Rinnen im Kork. Durch diese gelangt mehr Sauerstoff durch den Korken und an diesen Stellen sind die Korken am brüchigsten. Deshalb sollte ein Korken möglichst wenige Lentizellen enthalten.

Der Artikel "Der Korken" wurde freundlicherweise vom Weinmagazin weinkenner.de zur Verfügung gestellt.