Indischer Ozean oder doch der Meeresgrund zwischen Malaysia und Vietnam? Wo am besten nach Flug MH370 gesucht werden soll, darüber scheinen die beteiligten Länder uneins.

Indischer Ozean oder doch der Meeresgrund zwischen Malaysia und Vietnam? Wo am besten nach Flug MH370 gesucht werden soll, darüber scheinen die beteiligten Länder uneins.

 

Kuala Lumpur - Fast eine Woche nach dem Verschwinden von Flug MH370 hat am Freitag weiter jede Spur von der Boeing 777-200 mit 239 Menschen an Bord gefehlt. Nach der vergeblichen Suche im Südchinesischen Meer hat sich ein Großteil des Augenmerks auf den Indischen Ozean Hunderte Kilometer weiter westlich verlagert. Die indische Marine sei dort mit zwei Transportflugzeugen und einem Helikopter sowie Schiffen im Einsatz, teilte das Verteidigungsministerium mit. Das Gebiet liegt westlich der Nikobaren-Inseln. Sollte die Maschine dort gefunden werden, wäre sie unentdeckt Hunderte Kilometer vom Kurs abgekommen.

Nach wachsender Kritik am chaotischen Krisenmanagement der Malaysier betonte deren Regierung ihre enge Kooperation mit US-Ermittlern: „Wir arbeiten eng mit dem US-Team zusammen, das uns hier in Kuala Lumpur seit Sonntag mit der Untersuchung hilft“, teilte das Transportministerium mit. „Wir üblich wird das Untersuchungsteam keine Information veröffentlichen, bevor sie nicht geprüft und untermauert ist.“

Flog die Maschine noch Stunden weiter?

Das Ministerium in Kuala Lumpur ging nicht auf einen erneuten Bericht des „Wall Street Journal“ ein, dem zufolge die Maschine nach dem letzten Radarkontakt noch stundenlang weitergeflogen sei. Das Flugzeug habe noch mindestens vier Stunden lang Signale gesendet, schrieb das US-Blatt unter Berufung auf amerikanische Ermittler. Korrigiert wurden lediglich erste Angaben, dass die Signale von den Rolls-Royce-Triebwerken stammten. Malaysische Satelliten hätten die „Pings“ empfangen, hieß es nun.

Die Ermittler hätten neue Informationen erhalten, sagte auch der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney. Details nannte er nicht. Das Kommando der US-Pazifikflotte schickte den Zerstörer „USS Kidd“ vom Südchinesischen Meer, wo die Absturzstelle zunächst vermutet worden war, in den Indischen Ozean. Auch ein Flugzeug werde sich dort an der Suche beteiligen, hieß es vom US-Militär.

"Ereignis" am Meeresboden

Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua nährte hingegen ursprüngliche Vermutungen über einen Absturz zwischen Malaysia und Vietnam. Chinesische Forscher hätten ein „Ereignis“ am Meeresboden gemessen und dies als eine mögliche Spur zu der Boeing gewertet. Dieses nicht näher beschriebene „Ereignis“ sei eineinhalb Stunden nach dem letzten Kontakt zu der Maschine registriert worden.

In einer beispiellosen internationalen Suchaktion sind Dutzende Flugzeuge und Schiffe seit vergangenem Samstag im Einsatz, um das Malaysia-Airlines-Flugzeug zu finden.

Um das Verschwinden ranken sich inzwischen etliche Spekulationen, die von einem terroristischen Anschlag bis zur Alien-Attacke reichen. Fälle großer Maschinen, die erst spät oder auch nie gefunden wurden, hat es allerdings in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gegeben.