Die Diskussion über unpünktliche Busse und unfreundliche Fahrer ist gefährlich. Sie bedroht wichtige Esslinger Ziele, meint unser Autor Kai Holoch.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Die Nachricht kommt für die Stadt zur Unzeit. Zwar handelt es sich bei der Flucht eines Busfahrers um das Versagen eines Einzelnen. Der Vorfall hat zudem nichts mit den anderen Problemen zu tun, mit denen der öffentliche Nahverkehr in Esslingen momentan zu kämpfen hat. Und dennoch wird er nicht dazu beitragen, die Diskussion zu versachlichen.

 

Dabei wäre genau das gerade zum jetzigen Zeitpunkt nötig. Sollen die in zäher Kleinarbeit erreichten klimapolitischen Verbesserungen nicht durch die Übergangsprobleme beim ÖPNV zerstört werden, müssen die Verantwortlichen schnell und konsequent handeln.

Natürlich gibt es Gründe dafür, wenn es am Anfang einer doch komplexen Zusammenarbeit zwischen dem Städtischen Verkehrsbetrieb und der Calwer Firma Rexer noch an verschiedenen Stellen hakt. Doch die Schonfrist ist nun abgelaufen. Die Stadt muss jetzt auf der Einhaltung aller vertraglich zugesicherten Standards pochen – und in den anstehenden Gesprächen deutlich machen, wo die Reise hingehen soll. Mit einem „wird-schon-irgendwie-werden“ ist niemandem geholfen.