Am Sonntag hat sich der Start des StZ-Laufs um 25 Minuten verzögert. Damit das nicht mehr passiert, analysieren die Behörden die Abläufe.

Stuttgart - Die zwei Ordner liegen noch immer auf Gerhard Müllers Schreibtisch. Prall gefüllt sind sie und mehrere Zentimeter dick. Darin ist jedes Detail aufgeführt, das der Projektleiter des Stuttgarter-Zeitung-Laufs mit den Behörden vor dem Start des Halbmarathons und der anderen Läufe am Veranstaltungswochenende klären muss. Ein großer Teil bezieht sich dabei auf die Strecke und die Verkehrssicherungen. Jeder Abschnitt ist dort aufgeführt, mit den Absperrungen und Beschilderungen, wie hoch und groß diese sind - und wo sie hingestellt werden müssen.

 

Einige Unstimmigkeiten über diese Verkehrssicherungsmaßnahmen, wie sie von den Behörden genannt werden, haben am Sonntag dazu geführt, dass sich der Start des Halbmarathons um 25 Minuten verzögerte. Zum Beispiel ging es darum, ob an Kreuzungen Leitbaken durch Kegel ersetzt werden dürfen. Das Amt für öffentliche Ordnung hatte dies im Vorfeld bestätigt, doch bei der Streckenabnahme wurde es von den Verantwortlichen wieder in Frage gestellt. Bis geklärt war, dass die Kegel doch aufgestellt werden dürfen, verging eben einige Zeit. Das klingt kleinlich. Für Müller steht jedoch fest: "Die Strecke muss sicher sein. Das hat höchste Priorität."

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Der Württembergische Leichtathletik-Verband (WLV) als Veranstalter habe laut Müller alles getan, was in seinem Verantwortungsbereich liegt, um die Sicherheit und den pünktlichen Start zu gewährleisten. Das bestätigt auch Ralf Maier-Geißer, der Sachgebietsleiter für Straßenrecht beim Amt für öffentliche Ordnung: "Der Veranstalter kann wenig dafür."

Und so ist die Situation für Gerhard Müller noch schwieriger. "Ich muss mich bei den Läufern nun für etwas entschuldigen, wofür ich nichts kann", sagt der WLV-Geschäftsführer. "Denn die Teilnehmer unterscheiden nicht bei den Zuständigkeiten. Für uns ist das imageschädigend." Er kenne keinen anderen Lauf, bei dem solche Verzögerungen auftreten - in Stuttgart ist dies bereits zum dritten Mal geschehen.

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Damit das in Zukunft nicht mehr passiert, werden sich die für die Strecke zuständigen Behörden - das Amt für öffentliche Ordnung, das Tiefbauamt und die Polizei - in der nächsten Woche treffen und die Abläufe analysieren. Dabei geht es laut Maier-Gaißer auch darum, ob die Zeitspanne zwischen der Streckensperrung für den Verkehr und dem Start des Halbmarathons ausreicht. Bis jetzt beträgt sie eine Stunde.

"Um eine Strecke von insgesamt zehn Kilometern genau zu überprüfen, ist das nicht viel Zeit", sagt Maier-Geißer. "Aber wir müssen es allen recht machen: den Autofahrern und dem Veranstalter. Deshalb müssen wir auch darauf achten, wie die Anwohner auf eine mögliche Verlängerung der Zeitspanne reagieren würden."

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Selbstverständlich steht für die Behörden die Sicherheit an erster Stelle. So mussten am Sonntag noch kurz vor der Streckenfreigabe Autos abgeschleppt und einige Verkehrsschilder anders positioniert werden. "Es geht schließlich um die Absperrung der am stärksten befahrenen Straßen", sagt Maier-Geißer. In die Auswertung müsste aber ebenso die Firma Plank aus Remseck miteinbezogen werden, die vom WLV in Absprache mit den Behörden mit der Verkehrssicherung beauftragt worden war.

Maier-Geißer wirbt vor allem um Verständnis. "Wenn etwas passiert wäre, hätte niemand danach gefragt, ob pünktlich gestartet wurde." Natürlich könne er die Läufer verstehen: "25 Minuten liegen aber noch im tolerablen Bereich und sind kein Untergang." Er ist daher überzeugt: "Diese Verzögerung wird den Lauf nicht schlecht machen." Doch das werden wohl erst die Teilnehmerzahlen 2012 zeigen.

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