Die Hoffnungen waren groß, als neue Betreiber der Deutschen Bahn wichtige Strecken im Nahverkehr abnahmen. Doch die Probleme sind jetzt so groß, dass sogar die Deutsche Bahn helfen muss.

Stuttgart - Die „neuen und modernen Regionalzüge im Landesdesign“ sind für den baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) der Beweis, dass man mit den Partnern im Nahverkehr alles tue, „um Bahnfahren für die Kunden einfacher und attraktiver zu machen“. Das verkündete Hermann, bevor die Eisenbahnunternehmen Go-Ahead und Abellio an Pfingsten den Betrieb auf den Strecken von Stuttgart nach Karlsruhe und Heidelberg sowie nach Aalen/Crailsheim aufnahmen – und Chaos anrichteten. Hermanns Euphorie ist Ernüchterung und Sorge gewichen. Die Betriebsqualität stellt ihn überhaupt nicht zufrieden. Er meinte sogar, ein „derart unzuverlässiges Unternehmen“ wie der für Abellio tätige Zuglieferant Bombardier sei ihm selten untergekommen. Ministerialdirektor Uwe Lahl verweist vorsorglich auf die vereinbarten Vertragsstrafen wegen nicht vollständig erbrachter Leistungen.