Hinterm Neuen Schloss herrscht am Wochenende Partystimmung in der Vergnügungsszene – doch in der Nacht zum Sonntag wurde aus Spaß bitterer Ernst.

Stuttgart - Noch keine heiße Spur hat die Polizei nach einem beinahe tödlichen Messerstich am Eckensee am Wochenende – und auch die Ausschreitungen durch eine 20-köpfige Gruppe bei den Ermittlungen danach geben reichlich Rätsel auf. Der Zwischenfall in der Nacht zum Sonntag in der Innenstadt war keine Kleinigkeit: Nach Informationen unserer Zeitung waren sogar 21 Streifenwagenbesatzungen im Einsatz, um die brisante Lage unter Kontrolle zu bringen.

 

Das Opfer hat noch riesiges Glück

Die Terrassen und Rasenflächen zwischen Eckensee und dem Neuen Schloss sind ein beliebter Treff unterschiedlichster Gruppen der Vergnügungsszene zu Musik und Alkoholkonsum. Doch am Sonntag gegen 1.15 Uhr kommt es zu einem schweren Zwischenfall: Ein 18-Jähriger bekommt im Streit mit einem unbekannten Widersacher einen Messerstich in die Brust ab und wird leicht verletzt. Pures Glück, wie unsere Zeitung erfuhr: So sei der Betroffene nur deshalb nicht lebensgefährlich verletzt worden, „weil eine Rippe das tiefere Eindringen des Messers verhinderte“. Worum es in dem Streit ging, ist noch unklar. Offenbar konnte auch das Opfer wenig zur Aufklärung beitragen.

Flaschen gehen zu Bruch

Nicht minder brisant wurde das Nachspiel: Während die Polizei am Tatort ermittelte, taten sich etwa 20 Provokateure aus dem etwa 150-köpfigen Publikum hervor und gingen die Beamten an. Dabei sollen die Polizisten mit Flaschen beworfen worden sein. Ein Polizeisprecher mochte dies nicht bestätigen: „Wir können bisher nur feststellen, dass Flaschen zu Bruch gegangen waren.“ Die Ermittlungen dauerten an. Zur Klärung dürften dabei auch die Videoaufnahmen aus den Bodycams beitragen, die derzeit ausgewertet werden. Drei mutmaßliche Rädelsführer, zwei 18-Jährige und ein 19-Jähriger, wurden vorübergehend festgenommen. Der Anlass der Aggressionen im Park ist noch unklar. Die Beteiligten haben laut Polizei „überwiegend Migrationshintergrund“, es seien aber auch Deutsche darunter. Zu welchen möglichen Gruppen Täter und Opfer gehören, ist noch unklar. Hinweise an die Kripo über 07 11 / 89 90 - 57 78.