Den EU-Staaten ist es erneut nicht gelungen, sich vollständig auf die Verteilung von 60.000 Flüchtlingen in Europa zu einigen. Dennoch werde mit der auf zwei Jahre angelegten Verteilung nun begonnen.

Brüssel - Den EU-Staaten ist es erneut nicht gelungen, sich vollständig auf die Verteilung zehntausender Flüchtlinge in Europa zu einigen. „Wir sind noch nicht ganz da, wo wir ursprünglich hatten sein wollten“, sagte die deutsche Staatssekretärin Emily Haber nach einem Sondertreffen der EU-Innenminister am Montag in Brüssel. Dennoch werde mit der auf zwei Jahre angelegten Verteilung nun begonnen. Über die fehlenden Zusagen für das kommende Jahr werde dann nochmals im Oktober oder November verhandelt.

 

Europas Staats- und Regierungschefs hatten Ende Juni die Verteilung von insgesamt 60.000 Flüchtlingen auf alle EU-Staaten beschlossen, am Montagabend erzielten die sie eine Einigung über die Verteilung von knapp 55.000 statt wie geplant 60.000 Flüchtlingen. Unproblematisch war dabei die Aufnahme von 20.000 Menschen aus Flüchtlingslagern in Konfliktgebieten durch die EU-Staaten. Nicht genug Zusagen fanden sich aber für die Umverteilung von 40.000 Flüchtlingen, die bereits in den Mittelmeerländern Italien und Griechenland sind.

Diplomaten zufolge blieb zuletzt noch eine Lücke von mehreren tausend Flüchtlingen. Ein erster Anlauf, das Ziel von insgesamt 60.000 zu erreichen, war bereits am 9. Juli gescheitert.