Die Denkmalschutzauflagen der Stadt hält der Unternehmer Markus Benz zu streng, um die Villa des Künstlers Otto Herbert Hajek in Schuss halten zu können. Am Freitag streitet er darüber mit der Denkmalschutzbehörde vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - In dem Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart um das Hajek-Haus geht es offenbar am Freitag nicht nur um Prinzipien des Denkmalschutzes, sondern auch um jede Menge Geld: Der Kläger Markus Benz argumentiert, dass er die Villa nur erhalten könne, wenn ihm gewisse Eingriffe in die Substanz erlaubt werden. Es würde ihn jährlich 21 000 Euro kosten, wenn er das Haus nicht sanieren dürfe. Vor allem um Fenster und die Heizungsanlage gehe es dabei.

 

Bei dem Streit geht es auch um Sanierungskosten

Die Denkmalschützer der Stadt treten dem entgegen. Sie argumentieren, dass das Haus mit einem überschaubaren Aufwand zu sanieren sei. Allerdings habe der Besitzer schon so viel umgebaut – unter anderem zwei Wände eingerissen –, sodass nun die Sanierung wesentlich mehr Aufwand bedeute. Am Ende könnte es sogar um die Frage gehen, ob die Villa abgerissen werden muss. Das befürchten Urban Hajek, der Sohn des Künstlers, und der Architekt Roland Ostertag. Sie äußern diese Befürchtung, weil die ausgebeinten Räume bereits seit mehreren Jahren leer stünden und der Sanierungsaufwand nun nicht mehr zumutbar sei. Das 1921 erbaute Haus steht seit 2008 „aus künstlerischen und heimatgeschichtlichen Gründen als Sachgesamtheit“ unter Denkmalschutz. Benz kaufte es vor sieben Jahren. In einer Verfügung verlangte die Denkmalschutzbehörde im November 2014, dass Benz zwei Wände wieder aufbauen sollte. Er hatte sie eingerissen, nach Ansicht der Stadt ohne Genehmigung.