Einige Stunden nach dem Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Ingolstadt wählt der Aufsichtsrat den Vertriebschef der Firma Würth als neuen Vorsitzenden.

Stuttgart - Als der Schiedsrichter Guido Winkmann die Partie zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Ingolstadt mit dem Schlusspfiff beendet, ist das für Martin Schäfer, Wilfried Porth und Hartmut Jenner der Anpfiff zur Verlängerung. Die drei nach Rücktritten von Joachim Schmidt und Eduardo Garcia verbliebenen Aufsichtsratsmitglieder beraten im Logenbereich der Mercedes-Benz-Arena, wie es mit der Arbeit in ihrem Gremium weitergehen soll – und vor allem, wer als Nachfolger von Schmidt den Vorsitz übernimmt. Die Entscheidung steht einige Stunden später fest – und die Wahl ist auf Schäfer gefallen.

 

„Unser Verein verfügt über ein großes Potenzial, das wir künftig gemeinsam mit allen VfBlern ausschöpfen wollen“, erklärte Schäfer am späten Sonntagabend. Der Vertriebschef der Firma Würth wurde wie Porth und Jenner erst vor 15 Monaten in den Aufsichtsrat gewählt und soll die Geschäfte jetzt bis zur nächsten Mitgliederversammlung am 26. Juni 2016 führen. Dass es da viel zu tun gibt, zeigt das Votum auf der Hauptversammlung vor einer Woche, als Schmidt und Co. zum zweiten Mal nacheinander nicht entlastet wurden.

Derzeit besteht der Aufsichtsrat nur aus drei Personen

Nach StZ-Informationen forderten Schäfer, Porth und Jenner die beiden Kollegen daraufhin auf, ihr Amt aufzugeben, um den Weg für einen Neuanfang freizumachen. Das soll nun unter Führung von Schäfer gelingen. „Wir sind satzungsgemäß und inhaltlich voll handlungsfähig“, sagt er. Allerdings schreibt die VfB-Satzung laut Paragraf 17, Absatz 1, eigentlich vor, dass der Aufsichtsrat aus mindestens fünf Leuten bestehen muss – was in Absatz 6 nur dahingehend eingeschränkt wird, dass das Gremium beschlussfähig ist, wenn mindestens drei Mitglieder anwesend sind. Es stört also nicht, wenn die anderen Mitglieder bei einer Abstimmung verhindert sind. Schmidt und Garcia sind jedoch nicht gelegentlich vielleicht mal verhindert – sie gehören gar nicht mehr zu diesem Kreis.

So bilden bis auf Weiteres nur Schäfer, Porth und Jenner den Aufsichtsrat – die drei Musketiere. „Es wäre völlig falsch, pessimistisch an die kommenden Aufgaben heranzugehen“, sagt Schäfer.