Der VfB Stuttgart hat eine Saison hinter sich, die allen Beteiligten noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.

Stuttgart - Hinter dem VfB Stuttgart liegt ein Drama in 34 Akten. 34-mal zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Himmel und Hölle. Startpunkt 24. August 2015, Ende 23. Mai 2015. Was ist in den neun Monaten dazwischen passiert?

 

1. Spieltag 1:1 in Mönchengladbach, 10. Platz. Wie schon oft in der Runde zuvor gibt der VfB wieder kurz vor Schluss den schon sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand.

Die StZ-Schlagzeile Neue Saison, alte Schwächen

Das Zitat „Auf dem Papier ist der VfB eine gute Mannschaft – das ist keine Frage.“ (der Gladbacher Trainer Lucien Favre )

2. Spieltag 0:2 gegen Köln, 16. Platz. Planlos und willenlos ergeben sich die Spieler ihrem Schicksal. Schon jetzt kommen die schlimmsten Befürchtungen auf.

Die StZ-Schlagzeile Willkommen in der Realität

Das Zitat „Wenn die Spieler nichts dazulernen, wird es wieder ganz eng für uns.“ (der VfB-Trainer Armin Veh)

3. Spieltag 0:2 bei Bayern, 17. Platz. Der VfB bringt in der ganzen Partie keinen vernünftigen Spielzug zustande und schießt kein einziges Mal wenigstens halbwegs gefährlich auf das Münchner Tor.

Die StZ-Schlagzeile Die Suche nach einem Hoffnungsschimmer

Das Zitat „Das Offensivspiel ist unsere größte Baustelle.“ (der VfB-Offensivspieler Martin Harnik)

4. Spieltag 0:2 gegen Hoffenheim, 18. Platz. Den Gästen aus dem Kraichgau genügt sogar eine unterdurchschnittliche Leistung zum Sieg. Der VfB wirkt konfus.

Die StZ-Schlagzeile Mit dem Rücken zur Wand

Das Zitat „Davonlaufen kann jeder.“ (der VfB-Manager Fredi Bobic)

5. Spieltag 2:2 in Dortmund, 17. Platz. Vor dem Anpfiff wird Fredi Bobic entlassen. Wie zum Auftakt in Gladbach verschenkt der VfB wieder zwei Punkte – dieses Mal sogar nach einer 2:0-Führung.

Die StZ-Schlagzeile Bobic wird aus dem Spiel genommen

Das Zitat „Die Analyse der sportlichen Entwicklung hat zu der Überzeugung geführt, dass wir in der Managerfrage handeln müssen.“ (der VfB-Präsident Bernd Wahler)

6. Spieltag 1:0 gegen Hannover, 15. Platz. Mit Ach und Krach zittert sich die Elf zum ersten Saisonerfolg. Im Tor steht Thorsten Kirschbaum für Sven Ulreich.

Die StZ-Schlagzeile Wieder Grund zum Jubeln

Das Zitat „Ich bin ein Überzeugungstäter.“ (Veh zum Torwartwechsel)

7. Spieltag 2:3 bei Hertha BSC, 16. Platz. Mit „Not gegen Elend“ lässt sich das Niveau dieser Partie wohl treffend beschreiben. Der VfB kommt nicht vorwärts.

Die StZ-Schlagzeile Die Fehler im Stuttgarter System

Das Zitat „Nach der Führung haben wir uns zu sicher gefühlt.“ (der VfB-Spieler Moritz Leitner)

8. Spieltag 3:3 gegen Leverkusen, 15. Platz. In der ersten Hälfte wird der VfB vorgeführt. Es steht 0:3. In der zweiten Hälfte wird Bayer vorgeführt. Ende 3:3.

Die StZ-Schlagzeile Die wundersame Welt des Fußballs

Das Zitat „Wir wollen euch kämpfen sehen!“ (die VfB-Fans in der ersten Hälfte)

9. Spieltag 5:4 in Frankfurt, 14. Platz. Jeder Schuss ein Treffer – so lautet das Motto der 90 Minuten. Von Stabilität ist der VfB weiter entfernt denn je.

Die StZ-Schlagzeile Achterbahnfußball – mit Absturzgefahr

Das Zitat „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir solche Spiele immer noch herumreißen.“ (der VfB-Kapitän Christian Gentner)

10. Spieltag 0:4 gegen Wolfsburg, 15. Platz. Das Ergebnis täuscht über den wahren Spielverlauf hinweg, weil auch der VfB viele Chancen hat. Aber die Klasse des Gegners setzt sich durch.

Die StZ-Schlagzeile Die Fehlerkette reißt nicht ab

Das Zitat „Es war ein tolles Fußballspiel.“ (der Wolfsburger Trainer Dieter Hecking)

11. Spieltag 0:2 in Bremen, 18. Platz. Das Team verliert, weil die Spieler bei zwei Standardsituationen unkonzentriert sind – was Veh mächtig ärgert.

Die StZ-Schlagzeile Der Frust über die Fehler sitzt tief

Das Zitat „Einige sind noch zu grün hinter den Ohren.“ (Veh)

12. Spieltag 0:1 gegen Augsburg, 18. Platz. Veh wechselt im Tor wieder zu Ulreich zurück – und verkündet am Tag danach seinen Abgang aus Stuttgart.

Die StZ-Schlagzeile Der nächste Schritt Richtung Abgrund

Das Zitat „Das ist eine ganz brenzlige Situation.“ (der VfB-Präsident Bernd Wahler)

13. Spieltag 4:1 in Freiburg, 16. Platz. Im ersten Spiel unter seinem neuen Trainer Huub Stevens ist der VfB zunächst klar unterlegen – und gewinnt dann deutlich.

Die StZ-Schlagzeile Der neue VfB – mit Glück und Können

Das Zitat „Bei einem neuen Trainer ist fast immer so ein Effekt da.“ (Harnik)

14. Spieltag 0:4 gegen Schalke, 18. Platz. Die Mannschaft ist von allen guten Geistern verlassen und liegt schon nach 20 Minuten mit 0:3 hinten.

Die StZ-Schlagzeile Im Angesicht des Grauens

Das Zitat „Es ist bitter, was wir unseren Zuschauern zumuten.“ (der VfB-Sportdirektor Jochen Schneider)

15. Spieltag 1:1 in Mainz, 18. Platz. Der VfB hat Glück, dass sein Gegner fahrlässig mit den vielen Chancen umgeht – und dass er eine der wenigen Gelegenheiten nutzt.

Die StZ-Schlagzeile Der Strohhalm ist ein krummes Ding

Das Zitat „Ich hoffe, dass mein Tor der Mannschaft in dieser schwierigen Lage hilft.“ (der VfB-Stürmer Filip Kostic)

16. Spieltag 1:0 in Hamburg, 15. Platz. Bernd Wahler sagt hinterher, dass er noch nie in der Bundesliga ein so schlechtes Team wie den HSV gesehen hat.

Die StZ-Schlagzeile Letzte Ausfahrt Paderborn

Das Zitat „Wir dürfen nicht glauben, dass das ein Befreiungsschlag war.“ (der VfB-Verteidiger Florian Klein)

17. Spieltag 0:0 gegen Paderborn, 15. Platz. Das Team schafft es nicht, den biederen Gegner unter Druck zu setzen – spielerische Magerkost.

Die StZ-Schlagzeile Die Trauerspiele von Bad Cannstatt

Das Zitat „Ich kann die Mannschaft auch nicht ändern.“ (Stevens)

18. Spieltag 0:1 gegen Mönchengladbach, 17. Platz. Nach der Winterpause geht es so weiter wie es vor der Winterpause aufgehört hat – ohne Ideen und Esprit.

Die StZ-Schlagzeile Aus dem Stuttgarter Neustart wird nichts

Das Zitat „Die Situation ist für die Jungs nicht einfach.“ (Stevens)

19. Spieltag 0:0 in Köln, 16. Platz. Stevens schickt eine extrem defensiv eingestellte Elf aufs Feld und operiert nur mit einem echten Stürmer.

Die StZ-Schlagzeile Ein Punkt, der nicht richtig weiterhilft

Das Zitat „Der Kampf um den Klassenerhalt bedeutet: Ruhe bewahren.“ (der neue Manager Robin Dutt)

20. Spieltag 0:2 gegen Bayern, 18. Platz. Den Gästen genügt der Schongang. Wie schon beim Hinspiel bringt der VfB das Gehäuse der Münchner kaum in Bedrängnis.

Die StZ-Schlagzeile Die Zeit der Endspiele naht

Das Zitat „Darf ich bitte mitspielen – ich bin nicht schlechter als Ibisevic.“ (Plakat eines VfB-Fans im Stadion)

21. Spieltag 1:2 in Hoffenheim, 18. Platz. Der VfB versteht es nicht, Kapital aus den Schwächen des Gegners zu schlagen. Stevens wirkt hinterher angeschlagen.

Die StZ-Schlagzeile Keine Impulse, keine Punkte

Das Zitat „Uns ist klar, dass es jetzt unruhig werden kann.“ (der VfB-Kapitän Christian Gentner)

22. Spieltag 2:3 gegen Dortmund, 18. Platz. Stevens stellt nur einen Stürmer in die Anfangsformation. Deshalb kommt es danach zum Krisengespräch mit Dutt.

Die StZ-Schlagzeile Der nächste Schritt in Richtung zweite Liga

Das Zitat „Wir hätten nicht so viele leichte Fehler machen dürfen.“ (Dutt)

23. Spieltag 1:1 in Hannover, 18. Platz. Der VfB tritt offensiver auf und versucht erstmals seit Wochen, Akzente zu setzen. Aber Harnik wird vom Platz gestellt.

Die StZ-Schlagzeile Einerseits verbessert, andererseits enttäuscht

Das Zitat „Ich habe den Konflikt nicht gesucht.“ (Harnik)

24. Spieltag 0:0 gegen Hertha BSC, 18. Platz. Der VfB ist überlegen, doch echte Chancen haben Seltenheitswert. Der Sturm ist harmlos.

Die StZ-Schlagzeile Huub Stevens bleibt

Das Zitat „Ich lasse mir nicht von außen sagen, was ich zu tun habe.“ (Dutt)

25. Spieltag 0:4 in Leverkusen, 18. Platz. Der VfB fängt stark an – und lässt noch stärker nach. Fast ohne Gegenwehr fallen die Gegentore.

Die StZ-Schlagzeile Auflösungserscheinungen beim VfB

Das Zitat „Der VfB gehört einfach in die Bundesliga.“ (Bayer-Torwart Bernd Leno)

26. Spieltag 3:1 gegen Frankfurt, 18. Platz. Die erste Hälfte ist so ziemlich das Schlechteste, was der VfB in dieser Saison zeigt – und das will etwas heißen. Aber dann gelingt die Wende.

Die StZ-Schlagzeile Drei Glücksmomente für ein Halleluja

Das Zitat „Jetzt dürfen wir uns einen Tag freuen.“ (der VfB-Stürmer Daniel Ginczek)

27. Spieltag 1:3 in Wolfsburg, 18. Platz. Spielerisch geht es aufwärts, da das Team dem Gegner lange ebenbürtig ist. Aber die Fehlerquote ist nach wie vor zu hoch.

Die StZ-Schlagzeile Das Sehnsuchtsziel Relegation

Das Zitat „Die Jungs leben!“ (Stevens)

28. Spieltag 3:2 gegen Bremen, 17. Platz. Der Trend der vergangenen beiden Partien wird fortgesetzt. Im Angriffsspiel gibt es deutliche Verbesserungen.

Die StZ-Schlagzeile Der Stuttgarter Mutmacher

Das Zitat „Auf uns warten jetzt noch sechs weitere Endspiele.“ (Ginczek)

29. Spieltag 1:2 in Augsburg, 17. Platz. Der VfB stellt eigentlich die stärkere Mannschaft. Die Offensive findet sich zunehmend, aber individuelle Aussetzer führen erneut zur Niederlage.

Die StZ-Schlagzeile Die verpasste Chance

Das Zitat „Die Mannschaft hat in den vergangenen Wochen gezeigt, dass sie psychisch stabil ist.“ (Dutt)

30. Spieltag 2:2 gegen Freiburg, 18. Platz. Der Schulterschluss mit den Anhängern wird immer sichtbarer. Aber trotz der gewaltigen Unterstützung gibt das Team eine 2:0-Führung noch aus der Hand.

Die StZ-Schlagzeile Die nächste Stufe der Eskalation

Das Zitat „Ich habe gegen eine Wand geredet.“ (Stevens)

31. Spieltag 2:3 in Schalke, 18. Platz. Die Mannschaft verpasst erneut die Trendwende. Sie führt mit 2:1 und dominiert den Gegner, der am Ende aber gewinnt. Nun scheint der Abstieg fast unausweichlich.

Die StZ-Schlagzeile Die ersten Lichter gehen aus

Das Zitat „Jetzt müssen wir noch neun Punkte holen.“ (der VfB-Verteidiger Florian Klein)

32. Spieltag 2:0 gegen Mainz, 18. Platz. Der VfB profitiert von der Rückkehr des lange verletzten Spielmachers Daniel Didavi, der das Führungstor erzielt.

Die StZ-Schlagzeile Ohne Aussetzer ins Herzschlagfinale

Das Zitat „In der Tabelle ist es da unten gerade richtig kuschlig.“ (Dutt)

33. Spieltag 2:1 gegen den HSV, 16. Platz. Die Stimmung ist fast so begeisternd wie 2007 beim Gewinn der Meisterschaft. Der VfB hat alles wieder in der eigenen Hand.

Die StZ-Schlagzeile Der VfB verdient sich sein Finale

Das Zitat „Die Mannschaft hat einen guten Charakter.“ (Gentner)

34. Spieltag 2:1 in Paderborn, 14. Platz. Die StZ-Schlagzeile Das Tor zur Zukunft

Das Zitat „Wir standen die ganze Saison zu Recht unten – jetzt stehen wir zu Recht in der ersten Liga!“ (Harnik)

Der VfB ist gerettet!