Im großen Interview spricht der neue Trainer des VfB Stuttgart über den Weg zum Erfolg, Druck als ständigem Begleiter und Heimatgefühle.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Tayfun Korkut ist vor der schwierigen Mission Klassenverbleib mit dem VfB Stuttgart nicht bange. „Druck ist mein ständiger Begleiter“, erzählt der Fußballtrainer im großen Interview mit unserer Zeitung. Er habe in seiner gesamten Spieler- und Trainerkarriere immer Druck verspürt. Insofern sei die Situation für ihn jetzt nicht neu, sagte Korkut vor dem Heimspiel des VfB am Samstag (15.30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt.

 

Selbst die Vorbehalte von vielen Fans gegenüber seiner Person konnten den 43-Jährigen nicht aus der Ruhe bringen, wie er verrät. „Natürlich bekommt man mit, wenn der Wind etwas stärker bläst. Aber ich habe mich sofort auf das fokussiert, was ich beeinflussen kann: die tägliche Arbeit mit der Mannschaft.“

Korkuts besondere Verantwortung

Diese trägt erste Früchte. In seinen ersten drei Spielen auf der Bank des Tabellen-13. holte der Nachfolger von Hannes Wolf sieben Punkte. Dass er den Aufsteiger wieder auf Kurs gebracht hat, erklärt Korkut wie folgt: „Unser momentaner Fokus liegt darauf, die einfachen Dinge außergewöhnlich gut zu machen.“ Dazu zähle auch, „die Mannschaft taktisch nicht mit Informationen zu überfrachten“. Er und sein Trainerteam seien der Meinung, dass es nichts bringt, einen Spieler „mit zu vielen Vorgaben aufs Feld zu schicken“.

Erstmals seit seinem Amtsantritt am 29. Januar gewährt Korkut tiefere Einblicke in sein Seelenleben als Fußballtrainer. Auf die Frage nach dem Druck als ständigem Begleiter antwortete er: „ Ab und zu nehme ich ihn in den Schwitzkasten, dann lasse ich ihn wieder in Ruhe. Hin und wieder lässt auch er mich mal in Ruhe.“

Und ob es für ihn als gebürtigen Stuttgarter etwas Besonders sei, den fußballerischen Stolz seiner Heimatstadt zu coachen? „In Stuttgart fühle ich eine besondere Verantwortung, weil ich hier viele Menschen kenne. Mitarbeiter und Fans sind hier mit viel Herzblut dabei.“