Elf Niederlagen in 16 Spielen lautet die Bilanz des VfB Stuttgart seit dem letzten Duell mit Borussia Dortmund. Gab es im November noch Aufbruchstimmung, ist der VfB inzwischen in akuter Abstiegsgefahr. Trainer Stevens spricht weiter von „sieben Endspielen“.

Elf Niederlagen in 16 Spielen lautet die Bilanz des VfB Stuttgart seit dem letzten Duell mit Borussia Dortmund. Gab es im November noch Aufbruchstimmung, ist der VfB inzwischen in akuter Abstiegsgefahr. Trainer Stevens spricht weiter von „sieben Endspielen“.

 

Stuttgart - Fünf Gegner aus den Top sechs der Liga, dazu Freiburg und Hannover: Auf dem Papier sieht es für den VfB Stuttgart gar nicht gut aus. Sieben Spiele vor dem Ende der Bundesliga-Saison stehen die abstiegsbedrohten Schwaben auf Rang 17. In den vergangenen sieben Partien gab es fünf Punkte - gegen Clubs, die mehrheitlich aus der unteren Tabellenhälfte kamen. Am Samstag aber wartet: Borussia Dortmund, Champions-League-Viertelfinalist. „Ich glaube nicht, dass die morgen ins Spiel gehen werden und denken, heute spielen wir mal nur mit 50 Prozent“, sagte VfB-Sportvorstand Fredi Bobic am Freitag.

Am Mittwoch spielen die Gäste aus Dortmund zwar in der Königsklasse gegen Real Madrid; die vier vergangenen Liga-Spiele vor Partien in der Champions League gingen verloren. Aber: Den letzten Sieg vor einem Europapokalspiel gab es beim 6:1 am 1. November - gegen Stuttgart. Für die damals noch von Thomas Schneider trainierte Mannschaft war es die erste Niederlage nach sieben ungeschlagenen Bundesliga-Partien. Und der Anfang vom Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz. Seither hat Stuttgart in 16 Spielen elfmal verloren.

Von all den schlechten Vorzeichen will sich Trainer Huub Stevens aber nicht verrückt machen lassen. „Ich gucke nicht nach anderen, ich gucke nur nach uns“, beteuerte er. Als er vor knapp drei Wochen Schneiders Nachfolge angetreten habe, „waren es zehn Endspiele, jetzt sind es noch sieben. Das nächste Spiel ist immer das wichtigste.“

Personell hat Stevens die volle Auswahl

Er forderte insbesondere, dass die Mannschaft wieder besser spiele als beim 0:2 gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Nürnberger. „Du kannst verlieren. Aber nicht auf diese Art“, betonte der 60 Jahre alte Niederländer. „Aber das ist das Schöne am Fußball, dass du dich direkt wieder revanchieren kannst.“

Unmittelbar nach der Pleite bei den Franken machte Stevens einen ratlos wirkenden Eindruck und sagte, er wisse nicht, wieso die Mannschaft so schwach gespielt habe. Das wollte er aber nicht missverstanden wissen: „Ich bin nicht hilflos. Ich bin nur erkältet.“ Dass alle Profis verstanden haben, um was es nun geht, „das hoffe ich“, sagte Stevens. „Wenn man da unten steht, dann weiß man, dass eine gewisse Unsicherheit da ist. Aber dann musst du zusammenrücken, es miteinander tun. Das hoffe ich, dass sie das verstanden haben.“

Personell hat Stevens die volle Auswahl. Mohammed Abdellaoue trainierte am Donnerstag wieder mit der Mannschaft. Für die Startelf sei es noch zu früh, sagte Stevens. Veränderungen im Vergleich zum Nürnberg-Spiel werde es aber wohl geben.

Muss es auch, um in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena die von Sportvorstand Fredi Bobic eingeforderte Leistung abzuliefern. „Ich will, dass man die Zweikämpfe annimmt, alles von sich abverlangt“, sagte Bobic und erinnerte an die Partie von vor fast auf den Tag genau einem Jahr. Danach beschwerte sich Dortmund trotz des 2:1 über das aggressive Auftreten des VfB. „Zum Fußball gehören Zweikämpfe dazu, ich fand das nicht überhart“, meinte Bobic. BVB-Trainer Jürgen Klopp erwartet dieses Mal wohl wieder ein ähnliches Match. „Das ist Abstiegskampf pur in Stuttgart. Deshalb wird das sicherlich körperlich intensiv“, sagte er. Zumindest dem ersten Teil seiner Aussage hat am Neckar niemand widersprochen.