In unserer Serie über offizielle Fanclubs des VfB Stuttgart stellen wir heute die Ruhrpottschwaben vor.

Stuttgart - Hey, hey, hey, VfB ein Leben lang, hey, hey, hey: Im Laufe der Fußball-Bundesligasaison 2011/12 stellen wir in einer Serie einige offizielle Fanclubs des VfB Stuttgart vor. Diesmal: Die "Ruhrpottschwaben".

 

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Wie alles begann

Den Startschuss für die Ruhrpottschwaben gab Kerstin Döring (36) - früher stellvertretende Vorsitzende, heute zuständig für die Pressearbeit - zu Beginn der Saison 2004/05: Über das Forum des VfB Stuttgart suchte sie damals Gleichgesinnte aus Nordrhein-Westfalen, um einen Fanclub zu gründen, der den Namen "Ruhrpottschwaben" tragen sollte. Fünf VfB-Anhänger meldeten sich daraufhin: Holger Keuerleber, Serkan Satilmis, Nadine Samad-Tari, Bernd Schweickhardt und Sandra Baskiewicz. Sie waren also zu sechst.

Um sich dann mal zu beschnuppern, vereinbarten die sechs Fans ein erstes Treffen beim DFB-Pokal-Zweitrundenspiel des VfB bei Rot-Weiß Oberhausen (2:0 für den VfB) am 22. September 2004. Trotz widriger Wetterverhältnisse trafen sie sich dort und lernten sich kennen - die Chemie stimmte und so sah sich das Quintett gleich beim Bundesliga-Auswärtsspiel des VfBin Bielefeld (erneut 2:0 für den VfB) keine zwei Wochen später wieder. Und in Westfalen waren sie schon zu neunt: David Mai sowie Claudia Geisler und Martin Geisler vergößerten die Fraktion.

Kerstin Döring (Ruhrpottschwaben) Anschließend sicherte sich Holger Keuerleber im Internet flugs die Domain www.ruhrpottschwaben.de, "womit dann quasi der Grundstein für den neuen Fanclub gelegt war", erinnert sich die in Krefeld geborene Kerstin Döring (siehe Foto rechts), die seit 1988 VfB-Fan ist. Die Adresse ist auch heute noch gültig.

Nach einigen Terminschwierigkeiten und mehreren Aufrufen im Forum auf der VfB-Homepage und anderen VfB-Foren wurde am 19. Februar 2005 im Einkaufszentrum "Centro Oberhausen" der Fanclub gegründet. "Und seit dem 21. Mai 2005 sind wir offizieller Fanclub des VfB Stuttgart", so Kerstin Döring. Inzwischen zählen die Ruhrpottschwaben rund 20 Mitglieder, sie kommen unter anderem aus Dortmund, Köln, Duisburg und Leverkusen. 

Wie ist der Stand heute?

"Seit zirka einem Jahr haben wir einen neuen Vorstand, da der erste Vorstand aus privaten Gründen die Ämter niederlegen musste", erklärt Döring. Nun agiert Nadine Samad-Tari als erste und Bernd Schweickardt als zweiter Vorsitzender. "Wir sind ein kleiner, aber aktiver und feiner Haufen VfB-Fans aus Nordrhein-Westfalen, die bei jedem Heimspiel, Auswärtsspiel oder auch im Trainingslager den besten Verein der Welt unterstützen."

Was genau machen die Ruhrpottschwaben?

Was genau machen die Ruhrpottschwaben?

Natürlich kommen sie auch an den Neckar und unterstützen den VfB: Seit 2006 haben David Mai, Nadine Samad-Tari, Claudia Geisler und Martin Geisler trotz ihres Wohnortes in Nordrhein-Westfalen Dauerkarten für die Heimspiele des VfB. Sie sind also jedes Mal dabei - pro Heimspiel in der Mercedes-Benz-Arena bedeutet das eine Reise von jeweils 420 Kilometern hin und wieder zurück.

Einige "Ruhrpottschwaben" waren zudem mit dem VfB bereits in Trainingslagern in Dubai, Österreich und Portugal. Die ehemaligen Vorsitzenden Holger Keuerleber und Kerstin Döring haben sich bei der Aktion „VfB forever“ eine lebenslange Mitgliedschaft gekauft.

Außerdem helfen die Ruhrpottschwaben: Spenden und Spendensammlungen an und für das Kinderkrankenhaus Olgahospital und das Frauenhaus der Stadt Stuttgart können sie sich auf ihre Fahnen schreiben. Unterstützt wird der offizielle VfB-Fanclub von Peter Reichert und Ralph Klenk - die beiden VfB-Fanbeauftragten sind Ehrenmitglieder bei den Ruhrpottschwaben und sogleich die prominentesten Mitglieder. "Wir werden von ihnen super unterstützt und sie haben immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen", sagt Kerstin Döring.

Die sportliche Sicht der Ruhrpottschwaben

Die sportliche Sicht der Ruhrpottschwaben

"Wir sehen eine gute Entwicklung", so Döring, "und wir hoffen, dass wir durch Kontinuität in der sportlichen Leitung langfristig wieder sportliche Erfolge feiern können. Mit der Arbeit von Trainer Bruno Labbadia und Manager Fredi Bobic sind wir sehr zufrieden und wir hoffen, dass besonders Spieler aus der Region mit Wurzeln im Verein gefördert und gehalten werden."

Anders jedoch beurteilen die Ruhrpottschwaben die Arbeit der Vereinsführung: "Wir sind der Auffassung, dass VfB-Mitglieder und -Fans viel mehr Mitsprache bekommen müssen", so Kerstin Döring. "Die Satzung sollte so geändert werden, dass man bei einer Wahl zum Präsidenten nicht nur einen Kandidaten vom Aufsichtsrat vorgesetzt bekommt."

Nadine Samad-Tari, Bernd Schweickardt, Kerstin Döring und Co. wünschen sich schlichtweg mehr Demokratie: "Der Aufsichtsratsvorsitzende sollte einsehen, dass seine Zeit im Verein vorbei ist. Der neue Präsident Gerd Mäuser ist für uns nur ein Präsident, der nach dem Gusto des Aufsichtsrats entscheidet", so Döring. Nach Auffassung der Ruhrpottschwaben braucht der VfB mehr sportliche Kompetenz in seiner Vereinsführung. Zudem "sollten endlich ehemalige, verdiente Spieler in den Verein eingebunden werden."

Und wie soll's weitergehen? Die Ruhrpottschwaben wünschen sich, dass der VfB in den nächsten Jahren kontinuierlich oben in der Bundesliga mitspielt. Und das am besten mit Spielern, die mit Herz und Verstand zum VfB Stuttgart stehen und nicht beim erstbesten Angebot wieder verschwinden. Junge Spieler aus der Region sollten gefördert werden, sie sind auch als Vorbilder für kommende Generationen - von Spielern wie Fans - wichtig. "Außerdem wünschen wir uns", sagt Kerstin Döring, die Jürgen Klinsmann als ihren Lieblingsspieler bezeichnet, "dass der VfB beim Ticketing und in der Organisation professioneller wird und die Fans stärker einbindet."

Der VfB Stuttgart kann froh sein, dass er die Ruhrpottschwaben hat, weil...

"... wir immer den Verein unterstützen und nicht direkt pfeifen oder daheim bleiben, wenn es mal nicht so läuft", sagt Döring. "Darüber hinaus leisten wir wichtige Entwicklungsarbeit in einer Region, in der es eigentlich nur BVB-, Schalke-, MSV- oder Bochum-Fans gibt."

Um die Zukunft der Ruhrpottschwaben sorgt sich die 36-Jährige nicht so sehr wie um die des VfB Stuttgart: "Die nächste Generation Ruhrpottschwaben ist schon da und wird die Fahne in NRW für den VfB immer hoch halten."

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