Ob man das Anliegen, schwäbische Mundart und Geselligkeit im hohen Norden kultivieren zu wollen, masochistisch nennen kann, sei dahingestellt. Einfach ist es sicher nicht und der schwäbische Vokabeltrainer auf der Homepage des Roten Brustrings ist sicher mit einem Augenzwinkern zu sehen. Trotzdem sieht sich der Verein mit seinen aktuell 68 Mitgliedern - davon seien 80 Prozent aus dem Südwesten - als die Anlaufstelle für alle Schwaben im hohen Norden und als Botschafter schwäbischer Kultur, sagt Stefan Kuhsiek. Denn in Hamburg gebe es "definitiv viel zu wenig schwäbische Kultur“, meint der OFC-Vorsitzende, der selbst übrigens ein waschechter Hamburger ist.

 

Nach dem Spiel ab auf die Barkasse

Darunter falle auch, dass es in Hamburg keine Sportsbar oder Kneipe gebe, die ausschließlich die Spiele des VfB zeige. "Aufgrund der Größe der Stadt eine wirklich unfassbare und bittere Wahrheit“, entrüstet sich der 40-Jährige. Die Spiele des Stuttgarter Vereins werden daher in einem privaten Clubraum gezeigt, in dem auch externe VfB-Fans willkommen seien. Sind die Roten beim HSV zu Gast, stehe nach dem Stadionbesuch eine knapp dreistündige Barkassenfahrt durch den Hamburger Hafen auf dem Programm. "Das ist für alle Fans, die nicht in Hamburg leben, ein Highlight“, sagt Kuhsiek und fügt hoffnungsvoll hinzu: "Ein innigster Wunsch von uns wäre ja, dass auch mal ein VfB-Spieler bei dieser Barkassenfahrt dabei wäre“.