Weniger erfreulich ist für den Vorsitzenden Jahrgang 71 die Erinnerung an die letzte Saison des VfB Stuttgart. Als Bruno Labbadia im Dezember 2010 seinen Posten als neuer Trainer der Stuttgarter antrat, kündigte ein anderer im hohen Norden prompt seine Mitgliedschaft bei den Schwaben. "Das war eine Art Kurzschlussreaktion", gesteht Kuhsiek, "Bruno Labbadia war ja in Hamburg kein Unbekannter. Und wenn das Präsidium gegen 99,9 Prozent der Fanmeinung einen Trainer durchprügelt, ist das ein absolutes No-Go", ereifert sich der erste Vositzende noch heute. Dann ließ es Labbadia gar nicht so schlecht angehen und der Hanseat entschied sich, dem Trainer eine Chance zu geben. Die Kündigung wurde widerrufen, der VfB ist "oben" geblieben und 2010/11 wurde an der Elbe unter "Zitter-Saison" zu den Akten gelegt.

 

Bescheidene Wünsche und eine Einladung zum Schluss

Schlägt Kuhsiek die Akte "Zukunft" auf, bleibt er erstmal bescheiden. "Der VfB soll eine ruhigere und sicherere Saison als letztes Jahr spielen und ein klares Konzept muss erkennbar sein", fordert er. Aber der Hamburger findet auch lobende Worte: "Ein ganz großes Plus des Vereins ist immer die sehr gute Nachwuchsförderung und damit die Identifikation des Fans mit den Spielern gewesen. Auf diesem Weg muss man weitergehen". Verhältnisse wie in Köln oder beim HSV, wo die Fans sich jedes Jahr an neue Spieler gewöhnen müssten und diese bei der erstbesten Gelegenheit wieder verschwänden, wollen der 40-Jährige und seine Mitstreiter bei ihrem Verein auf keinen Fall erleben. Gute Leute - wie etwa Gomez oder Khedira es gewesen seien - sollte der VfB mittelfristig durch eine finanzielle und sportliche Zukunft in Stuttgart halten können, wünscht sich Kuhsiek. Und für den nördlichsten OFC des VfB? "Natürlich tolle Spiele und viele Besucher aus der schwäbischen Heimat", sagt der Mann mit dem nordischen Zungenschlag und dem schwäbischen Fußballerherz - und tut nicht nur so, als ob.