Der VfB Stuttgart hat beim Spiel gegen den 1. FC Nürnberg eine durchwachsene Leistung gezeigt. Erst in der zweiten Hälfte starteten die Stuttgarter eine bemerkenswerte Aufholjagd. Das hatte Gründe.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Nürnberg - Beim 3:2-Erfolg in Nürnberg hat der VfB Stuttgart seine zwei Gesichter gezeigt. Erst spielte der Tabellenführer der zweiten Fußball-Bundesliga schwach und lag zur Pause mit 0:2 zurück, dann kehrte er stark aus der Kabine zurück und startete seine Aufholjagd.

 

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Spielidee: Trainer Hannes Wolf vertraute beim VfB auf die gleiche Anfangself wie zu Wochenbeginn beim überzeugenden 3:1-Sieg gegen Union Berlin. Alexandru Maxim spielte also wieder im zentralen offensiven Mittelfeld, aber der Rumäne trat lange nicht so gut auf wie in den Partien zuvor. Obwohl die Stuttgarter die Spielkontrolle hatten. Was auch daran lag, dass die Nürnberger den Gästen in einigen Zonen den Ball einfach überließen und ihr Defensivnetz erst in der eigenen Hälfte knüpften. Kaum ein Durchkommen gab es da. Zumindest nicht ohne Tempo – und das fehlte anfangs. Zum Leidwesen von Wolf auch in der Arbeit nach hinten. Die Folge: ein 0:2-Rückstand zur Pause.

Spielentscheidend: Die Halbzeitansprache von Hannes Wolf. Laut ist der Trainer geworden, auch provokant. „Wir wollten die Fans nicht so nach Hause schicken und wir wollten das auch für uns nicht stehen lassen“, sagte der Coach über den ersten Abschnitt. Mit den Einwechslungen von Daniel Ginczek und Florian Klein hatte er ein glückliches Händchen. Beide trafen. Erst Ginczek per Kopf (50.), dann Klein in der Nachspielzeit zum 3:2-Sieg. Den Anschluss hatte Simon Terodde per Foulelfmeter erzielt (47.).

Spielentscheider: Ohne Frage Florian Klein. Lange auf die Tribüne verbannt, wurde der Österreicher in Nürnberg eingewechselt und war der umjubelte Siegtorschütze. Mit einem Volleyschuss ließ er das VfB-Lager vor Freude fast durchdrehen. Ausgerechnet Klein hatte getroffen. Ausgerechnet der Spieler, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft und der sich einen neuen Verein suchen wird. „Ich gönne ihm das Tor total, da er sich immer vorbildlich verhalten hat“, sagte der Trainer Hannes Wolf. Und der EM-Teilnehmer zeigte, dass er auch ohne große Spielpraxis in sehr guter Verfassung ist. Das spricht für Klein.

Wortspiel: Da der VfB in Nürnberg seine zwei Gesichter zeigte, fiel auch die Einschätzung des Trainers zweigeteilt aus. Erste Hälfte: „Wir haben uns selbst herunter reguliert und das Tempo verschleppt“, sagte Hannes Wolf zum einen. Zweite Hälfte: „Es war eine bemerkenswerte Energie- und Willensleistung der Mannschaft, das Spiel noch zu drehen“, sagte Wolf zum anderen. Zusammengeführt ergab das noch einen großen Glücksmoment, der die Stuttgarter dem Aufstieg wieder einen Schritt näher brachte.

Spielplan: Drei Spiele sind es noch in der Punktrunde und das nächste steht am nächsten Sonntag in Stuttgart gegen Erzgebirge Aue an. Aufstiegsfavorit gegen Abstiegskandidat heißt das Duell. Doch Jan Schindelmeiser warnt schon jetzt vor dem Team des jungen Trainers Domenico Tedesco, einst Nachwuchscoach beim VfB. „Man spürt, dass sich bei Aue mit dem Trainerwechsel einiges bewegt hat. Und schon beim Hinspiel haben wir gesehen, dass Aue besser war, als es das 4:0 für uns vermuten lässt“, sagte der Manager, der wieder eine enge Partie für den VfB erwartet.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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