Der VfB Stuttgart gewinnt gegen den VfL Wolfsburg dank einer starken Mannschaftsleistung und einem glänzenden Santiago Ascacibar. Wir analysieren das Spiel in unserer Fünferkette.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Dank einer starken Mannschaftsleistung und eines tollen Startelfdebüts von Santiago Ascacibar hat der VfB Stuttgart das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg gewonnen. Doch nach dem Abpfiff gab es wichtigere Themen.

 

Spielidee: Hannes Wolf veränderte sein Team gegenüber der Niederlage auf Schalke (1:3) auf zwei Positionen. Für Orel Mangala brachte er Santiago Ascacibar neben Christian Gentner im defensiven Mittelfeld. Rechts offensiv ersetzte Anastasios Donis den jungen Josip Brekalo. In der Abwehr setzte Wolf wieder auf das Trio Timo Baumgartl, Marcin Kaminski und Benjamin Pavard – wobei der Franzose im Zentrum begann. Der VfB begegnete den Wolfsburgern (3-4-1-2) mit einem 3-4-2-1-System. Im Gegensatz zum Spiel in Gelsenkirchen traute sich das VfB-Team mehr Zuspiele in die Spitze, die Wolfsburger agierten lange Zeit sehr passiv.

Spielentscheidend: Er hat kein Tor erzielt, nicht auf der Linie gerettet und auch keinen Elfmeter herausgeholt. Und doch war Santiago Ascacibar die Entdeckung des Stuttgarter Spiels. Der kleine Argentinier (1,68 Meter) war bei seinem Startelfdebüt für den VfB unheimlich präsent, lauf- und zweikampfstark. Eine gesunde Portion Härte im Rahmen der Regeln brachte der 20-Jährige auch ins Spiel. So hatte der VfB permanent die Herrschaft über das Mittelfeld – eine gute Basis für die Offensivbemühungen. Gleichzeitig hielt das Team so den Druck weitestgehend von der Abwehr weg. „Er hat das toll gemacht“, lobte Trainer Wolf den neuen Mann.

Spielentscheider: Erst wehrte Koen Casteels die Flanke von Anastasios Donis ab, dann den ersten Versucht von Chadrac Akolo. Doch der Kongolese im Stuttgarter Angriff hatte nicht abgeschalten, nicht die Hände vors Gesicht geschlagen – sondern war noch einmal hellwach. Im zweiten Versuch überwand er in der 42. Minute den Wolfsburger Torhüter. „Diese Qualität hat er“, lobte Trainer Hannes Wolf Akolos Ballannahme zuvor. Der Angreifer belohnte sich für einen laufintensiven Auftritt, bei dem er immer wieder für Unruhe in der Wolfsburger Hintermannschaft sorgte. Mit zwei Treffern ist der aus der Schweiz gekommene Stürmer nun bester Bundesligatorschütze des VfB. Gegen Ende der Partie wurde er, von Krämpfen geplagt, ausgewechselt. Und gefeiert.

Wortspiel: „Wir sind in Gedanken bei unserem Kapitän.“ Das sagte TVfB-Trainer Hannes Wolf stellvertretend für die ganze Stuttgarter Mannschaft. Denn die schlimme Szene, bei der Christian Gentner das Knie von Wolfsburgs Keeper Koen Castells ins Gesicht bekam, schockte alle, die im Stadion waren. Erst Recht die direkt beteiligten. „Es waren dramatische Minuten“, sagte Wolf, der froh war, als er nicht Nachricht der Ärzte bekam, dass bleibende Schäden ausgeschlossen werden können. Gentner erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und mehrere Knochenbrüche im Gesicht.

Spielplan: Sechs Punkte aus vier Spielen – das ist kein Traumstart, aber vorerst absolut in Ordnung. Vor allem kann der VfB nun aus einer guten Position heraus in die kommende Woche starten. Und die hat es in sich. Zunächst müssen die Weiß-Roten am Dienstag (18.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach ran, am Samstag (15.30 Uhr) kommt dann der FC Augsburg nach Stuttgart. Dann hat der VfB alle Chancen, seine starke Heimserie auszubauen. 2017 ist das Team in der Mercedes-Benz-Arena noch ungeschlagen.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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