Der VfB Stuttgart gibt seinen Fans auch im Spiel gegen Eintracht Frankfurt keinen Grund zur Hoffnung. Wir haben die Partie analysiert.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Wenn Du denkst, es geht nicht mehr schlimmer, belehrt dich der VfB Stuttgart eines Besseren. Die 0:3 (0:2)-Heimniederlage war der vorläufige Höhepunkt einer völlig missratenen Saison.

 

Spielidee:

Markus Weinzierl probierte es erneut mit einer Dreier-/Fünferkette. Links verteidigte erstmals Dennis Aogo anstelle von Emiliano Insua (rotgesperrt) und Borna Sosa (verletzt). Doch eine richtige Spielidee war auch im dritten Spiel des VfB-Trainers nicht zu erkennen. Anders bei der Frankfurter Eintracht. Der Plan von Trainer Adi Hütter sah vor, den VfB mit drei Stürmern möglichst früh und massiv unter Druck zu setzen. Mit dem schnellen und druckvollen Spiel des Gegners war der VfB überfordert. Hütters Plan ging auf – nach einer halben Stunde waren die Gastgeber praktisch erledigt.

Spielentscheidend:

Wo soll man anfangen? Ordnung, Konzept, Laufbereitschaft, Aggressivität, Mut, Selbstvertrauen, Torgefahr – alles nicht vorhanden. So kann man gegen keinen Gegner der Bundesliga etwas ausrichten. Erst recht nicht gegen einen überdurchschnittlich guten wie Eintracht Frankfurt. So fehlt den VfB-Fans im Moment auch noch etwas Wichtigeres: Hoffnung.

Spielentscheider:

Die Mannschaft von Adi Hütter trifft derzeit nach Belieben. Am Freitagabend ragte Stürmer Ante Rebic heraus. Mit seinem Treffer zum 2:0 hatte er die Partie praktisch entschieden. Das, nachdem sein Treffer bereits nach vier Minuten durch den Videoschiedsrichter zurückgenommen worden war. Bei den ersten beiden Gegentreffern gab Holger Badstuber eine schlechte Figur ab. Ihm allein die Pleite anzulasten, wäre allerdings ungerecht. Die gesamte Stuttgarter Defensive agiert, als würde sie das erste Mal zusammenspielen. Als „mangelhaft“ beurteilte Weinzierl die Rückwärtsbewegung seiner Mannschaft, als „ungenügend“ gar das direkte Abwehrverhalten vor dem Tor.

Wortspiel:

Michael Reschkes Notengebung fiel etwas milder aus. Als „über weite Strecken nicht ausreichend“ antworte der Sportvorstand auf die Frage nach der Bundesligatauglichkeit seiner Mannschaft. Torhüter Ron-Robert Zieler missfiel, dass sich die Mannschaft zu wenig gewehrt habe, Kapitän Christian Gentner vermisste ein Aufbäumen nach der Halbzeit. Lichtblicke? Markus Weinzierl musste lange überlegen. Und sprach schließlich von „ein, zwei schönen Spielzügen.“

Spielplan:

Gegen welche Gegner will der VfB in dieser Verfassung überhaupt gewinnen? Gegen den 1. FC Nürnberg am kommenden Samstag (15.30 Uhr) wäre ein Anfang nicht schlecht. Schließlich ist die Schwäche der beiden Aufsteiger Nürnberg und Düsseldorf mit Blick auf die Bundesligatabelle im Moment das einzige, was Hoffnung macht.