Der VfB Stuttgart trifft zum Abschluss seiner Japan-Tour auf Sanfrecce Hiroshima mit dem deutschen Trainer Michael Skibbe. Es ist ein Testspiel-Härtetest mit einer besonderen Botschaft.

Sport: Philipp Maisel (pma)

Es soll ein besonderes Spiel im Edion Peace Wing Stadium werden zwischen den Hausherren Sanfrecce Hiroshima und dem VfB Stuttgart. Wenn die Partie um 11.30 Uhr MESZ angepfiffen wird, läuft der letzte Härtetest für den VfB auf seiner Japan-Tour. Es soll besser werden als vor einigen Tagen gegen Kyoto Sanga, als der VfB überhaupt nicht in die Partie kam und eine fulminante Aufholjagd hinlegen musste, um sich nicht zu blamieren.

 

„Wir freuen uns auf das Spiel. Wir haben sehr großen Respekt vor dem Gegner, der gut in der Liga unterwegs ist“, sagt Sebastian Hoeneß. Auch vor dem Trainer „haben wir großen Respekt, der in Deutschland sehr bekannt ist und große Fußstapfen hinterlassen hat“, so der VfB-Cheftrainer. Sanfrecce ist in der seit Jahresbeginn laufenden japanischen Liga aktuell auf Rang fünf zu finden, hat neun Punkte Rückstand auf Tabellenführer Machida Zelvia. Noch stehen 14 Partien aus, es gibt also noch Titelchancen für Sanfrecce. Der Trainer will das allerdings nicht zum Thema machen, konzentriert sich lieber auf die sportliche Aufgabe. „Es ist ein Highlight für meine Spieler, so eine Partie gegen einen Champions-League-Club bestreiten zu dürfen. Da freuen wir uns alle sehr darauf, es kommt schließlich nicht alle Tage vor. Es ist eine spannende Herausforderung, gegen einen solch guten Gegner anzutreten, der vor allem in der vergangenen Saison eine tolle Entwicklung hinter sich hat“, sagt Michael Skibbe. Der VfB ist der erste internationale Club überhaupt, der jemals im noch nagelneuen Stadion antreten wird.

Der Deutsche hat Sanfrecce (eigentlich: Sanfuretche Hiroshima; von japanisch san = drei, italienisch frecce = Pfeile) hat das Gründungsmitglied der J-League in seiner seit Januar 2022 andauernden Amtszeit aus dem Schlaf erweckt. Denn inklusive der Erfolge der Vorgängervereine ist Sanfrecce mit acht Titeln (Stand: nach der Saison 2023) zusammen mit den Kashima Antlers Rekordmeister des Landes, hatte vor Skibbe aber längere Zeit eher wenig Erfolg. Unter ihm gab es bereits zwei Pokaltitel. Die Mannschaft gilt als spielstark und offensiv ausgelegt, will selbst das Spiel bestimmen – also ganz ähnlich wie es der VfB auch gerne hat.

„Das wird nicht einfach“, blickt VfB-Anführer Atakan Karazor auf die Partie voraus. „Wir wollen dort anknüpfen, wo wir gegen Kyoto in der zweiten Hälfte aufgehört haben. Wir sind hier in Japan sehr herzlich aufgenommen worden und möchten die Reise gut beenden und mit einem guten Gefühl nach Hause reisen“, gibt er die Marschroute aus. Los geht es um 18.30 Uhr Ortszeit (11.30 Uhr MESZ). Beide Trainer haben angekündigt, viel durchwechseln zu wollen. Wir bieten einen Liveticker an.

Neben den sportlichen Aspekten gilt er Fokus insbesondere auch der besonderen Botschaft, die man verbreiten möchte. Das Spiel ist als „Peace Match“ betitelt. Bereist am Vortag hat der VfB den Opfern der Atombomben-Abwürfe im August 1945 seine Ehre erwiesen, ein Museum besucht und eine Kranzniederlegung vollzogen. „Wir sind stolz, bei diesem Spiel mitwirken zu können, bei dem wir die Botschaft des Friedens nach außen tragen können“, sagt Hoeneß. Das Thema Frieden spielt in Hiroshima aufgrund der tragischen Geschichte der Stadt eine hervorgehobene Rolle. „Wir möchten mit diesem Spiel zeigen, wie völkerverständigend Fußball sein kann“, bekräftigt Skibbe.

Über 20.000 Zuschauer werden im Stadion erwartet, das rund 28.000 Zuschauer offiziell fassen kann. Ein würdiger Rahmen also für das vorletzte Testspiel des VfB, ehe dessen Pflichtspiele anstehen, beginnend mit dem Supercup am 17. August in Leverkusen.