Duell der Trainer: am Samstag spielt der VfB bei Bayer Leverkusen. Beide Teams verfolgen eine ähnliche Taktik, wobei der Gegner einen Schritt weiter ist. „Wenn die handeln, denken wir noch“, sagt VfB-Coach Zorniger.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Alexander Zorniger freut sich. Auf das schmucke Stadion, auf den Vergleich zweier Mannschaften, die eine ähnlich offensiv und auf Balleroberung ausgerichtete Spielanlage pflegen, aber auch auf das Wiedersehen mit Roger Schmidt. Beide Trainer kennen sich aus der Zeit, als sie jeweils für Vereine mit der Abkürzung RB vorneweg arbeiteten: Zorniger in Leipzig und Schmidt in Salzburg. „Wir haben im Sommer 2012 nahezu zeitgleich begonnen und uns sehr häufig ausgetauscht“, sagt der Chefcoach des VfB Stuttgart vor der Bundesligabegegnung am Samstag (15.30 Uhr) bei Bayer Leverkusen.

 

Ralf Rangnick initiierte die Treffen und Telefonate als Sportdirektor der beiden Red-Bull-Clubs, damals. „Wir haben uns aber nicht nur über den Fußball auf dem Platz unterhalten, sondern auch über den grundsätzlichen Wahnsinn dabei“, sagt Zorniger vor dem ersten sportlichen Kräftemessen. Geblieben ist nach dem Jobwechsel der Kontakt, aber auch die Wertschätzung für die Arbeit des Kollegen. „Die Leverkusener sprinten ähnlich viel wie wir, sind in ihrer Entwicklung aber ein Jahr weiter“, sagt Zorniger – und meint: „Wenn die handeln, denken wir noch.“

248 Sprints pro Spiel beim VfB

Wobei die Stuttgarter eines schnell begriffen haben: mit durchschnittlich 248 Sprints pro Spiel führen sie diese Laufkategorie an. Das Bayer-Team (217) ist hinter Hoffenheim Dritter. Was Experten kaum verwundern dürfte, da ja Tempo ein elementarer Bestandteil der Spielauffassung ist. Und wie die Leverkusener ihr Tempo auch in Tore ummünzen, hat Zorniger erst am Dienstagabend beim 4:4 des Champions-League-Teilnehmers gegen den AS Rom verfolgen können. „Wir dürfen sie deshalb auf keinen Fall ihre Geschwindigkeit ausspielen lassen“, sagt der 48-Jährige.

Dabei muss Zorniger weiter auf die verletzten Christian Gentner, Filip Kostic und Daniel Ginczek verzichten. Zudem fehlt nach dem ersten Heimsieg der Saison gegen den FC Ingolstadt auch der gelb-rot-gesperrte Serey Dié – als Zweikämpfer und Anführer in der Zentrale. „Wir werden aber eine ganz interessante Alternative finden“, sagt Zorniger. Das spricht nicht unbedingt für Carlos Gruezo, der als Spielertyp Serey Dié am nächsten kommt.