8. Der neue Stil der Vereinsführung Selbst alte VfBler konnten sich nicht daran erinnern, dass ein Aufsichtsratschef je öffentlich eingeräumt hätte, Fehler gemacht zu haben. Und dann erklärte Joachim Schmidt in seiner Rede vor der Wahl von Wahler genau das. Er ging zwar nicht ins Detail, aber dennoch sahen viele Mitglieder darin einen neuen Stil in der Vereinsführung: mehr Transparenz, mehr zuhören, mehr kommunizieren. Das zeigte sich auch, als die Zusammenarbeit mit der umstrittenen Ticketbörse Viagogo zur Sprache kam. „Wir haben verstanden, was ihr wollt“, rief der Finanzvorstand Ulrich Ruf den Fans zu. Sprich: der noch ein Jahr laufende Vertrag wird wohl nicht verlängert.

 

9. Die Hoffnung auf besseren Fußball Am Montagabend ist auch von der enttäuschenden Bundesligasaison und den noch enttäuschenderen Heimspielen die Rede gewesen. Noch öfter aber wurde das Pokalfinale beschworen. Das wurde zwar verloren – und soll dennoch den Auftakt besserer sportlicher Zeiten markieren. Der VfB hat sieben neue Spieler geholt – auch sie nähren die Hoffnung auf attraktiveren Fußball. „Mittelmaß ist nicht mein Ding“, sagt Wahler: „Wir wollen bald wieder an den Champions-League-Plätzen schnuppern.“

10. Die Entscheidung über das Wappen Ehe der Präsident gewählt wurde, stand eine andere Entscheidung an, die viele Mitglieder fast noch mehr bewegt hat. Eine Initiative, die sich seit drei Jahren für die Wiedereinführung des alten VfB-Wappens starkmacht, legte der Clubspitze eine Liste mit 25 000 Unterschriften von Gleichgesinnten vor. Das Motto: Tradition verpflichtet! Es kam zur Abstimmung – die Initiative triumphierte, womit das Eis endgültig gebrochen war. Es herrschte eine Stimmung wie in der Cannstatter Kurve: „1893 – hey, hey hey.“ In diesem Moment, witzeln manche, wäre sogar ein Comeback von Hundt vermittelbar gewesen.

Bernd Wahler hat sich am Dienstag an die Arbeit gemacht und ist ins Trainingslager nach Donaueschingen gefahren. Die VfB-Spieler sind die Nächsten, der er überzeugen will.