In der Nachspielzeit flog eine letzte Freistoßflanke in den Münchner Strafraum. Vedad Ibisevic reckte und streckte sich, er kam tatsächlich an den Ball, doch sein Kopfstoß ging weit über das Tor. Viele solcher Szenen hatte der VfB-Stürmer nicht. Eine sehr undankbare Aufgabe war es, sich als einzige Spitze gegen die Bayern-Abwehr zu stemmen . Aber immerhin durfte er wieder einmal 90 Minuten mitspielen – zum ersten Mal seit vergangenem Oktober.

 

Noch viel länger ist es her, dass Ibisevic sein letztes Bundesligator geschossen hat: am 29. Januar 2014 beim 1:2 gegen die Bayern. Eine quälend lange Zeit für einen Stürmer, der gewissermaßen zur Symbolfigur der Stuttgarter Torflaute geworden ist und sich von den Fans verhöhnen lassen muss. „Darf ich bitte mitspielen, ich bin nicht schlechter als Ibisevic“, stand auf dem Plakat eines Anhängers. Er spüre, dass er wieder in Form komme, sagt Ibisevic. Er weiß aber auch: „So lange ich nicht treffe, werden mir die Leute das nicht glauben. Und wenn ich am Samstag treffe, werden sie sagen, ich sei wieder der Alte.“ Ibisevic ist inzwischen 30, er kennt das Geschäft und weiß, was zu tun ist: „Wenn man jetzt nervös wird, ist man an der falschen Stelle.“

Die Hoffnung des Kapitäns

Die Hoffnung des Kapitäns

Es ist mal wieder ein schwerer Gang. Hängende Köpfe, schlurfender Schritt – und leere Hände. Das ist das Schlimmste. Die VfB-Mannschaft hat den Fans auch diesmal nichts mitgebracht, als sie nach dem Spiel vor die Kurve tritt und sich bedankt. Die Unterstützung war einmal mehr bedingungslos. Keine Pfiffe, kein Protest, keine Anfeindungen. Warum auch? Die VfB-Profis haben gegen die Bayern abgeliefert, was von ihnen zu erwarten war: Engagement. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Münchner sind für den VfB schon lange kein Gradmesser mehr. Zu lange steckt der Club schon im Tabellenkeller.

„Wahrscheinlich werden wir bis zum 34. Spieltag unter Druck stehen. Doch darauf sind wir vorbereitet“, sagt Christian Gentner. Der Kapitän setzt seine Hoffnung in den Trainer. Huub Stevens werde mit seiner Erfahrung der Mannschaft schon wieder den Weg aus der roten Zone weisen, ist Gentner überzeugt. „Wir dürfen jetzt nicht alles über den Haufen werfen“, sagt der Mittelfeldspieler. Also weiter auf Stabilität setzen, sich als Schweißgemeinschaft mit Brustring präsentieren – und nach Rückschlägen den Kopf hochnehmen.

Die Ruhe des Managers

Die Ruhe des Managers

Den Unterschied zu seiner früheren Tätigkeit hat Robin Dutt schnell ausgemacht. An seinem Puls. Denn während er als Trainer während eines Spiels ständig auf 180 war, gibt es als Sportvorstand immer wieder Ruhephasen. Obwohl er natürlich auch jetzt mittendrin steckt im Abstiegskampf und während der 90 Minuten mit vollem Herzen dabei ist. Doch Dutt kann sich in seiner neuen Funktion auf der VfB-Bank auch immer wieder etwas zurücknehmen, weil er weder die Umsetzung taktischer Vorgaben zu überprüfen hat noch entscheiden muss, wen er jetzt ein- oder auswechselt.

Das schafft einen gewissen Freiraum im Kopf, den Dutt dafür nutzt, Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen. „Auch Abstiegskampf muss man können“, sagt der 50-Jährige in der Überzeugung, diesen Kampf nicht nur zu kennen, sondern ihn mit Freiburg und Bremen auch bestanden zu haben. Als eine Art Chefdiplomat tritt Dutt vor und nach den Spielen auf. Stärkt den Trainer, lobt die Spieler, ordnet das Geschehen sachlich ein. „Wir wissen um die Brisanz der Situation“, sagt Dutt, „aber es gibt noch keine Endspiele.“ Doch die Zeit der Schlüsselbegegnungen naht. Am Samstag geht es zur TSG Hoffenheim, einem Gegner, der mit null Punkten noch schlechter in die Rückrunde gestartet ist. Danach kommen die Dortmunder, von denen niemand weiß, ob sie ihre Krise überwunden haben.

Die Leiden des Mittelstürmers

Die Leiden des Mittelstürmers

In der Nachspielzeit flog eine letzte Freistoßflanke in den Münchner Strafraum. Vedad Ibisevic reckte und streckte sich, er kam tatsächlich an den Ball, doch sein Kopfstoß ging weit über das Tor. Viele solcher Szenen hatte der VfB-Stürmer nicht. Eine sehr undankbare Aufgabe war es, sich als einzige Spitze gegen die Bayern-Abwehr zu stemmen . Aber immerhin durfte er wieder einmal 90 Minuten mitspielen – zum ersten Mal seit vergangenem Oktober.

Noch viel länger ist es her, dass Ibisevic sein letztes Bundesligator geschossen hat: am 29. Januar 2014 beim 1:2 gegen die Bayern. Eine quälend lange Zeit für einen Stürmer, der gewissermaßen zur Symbolfigur der Stuttgarter Torflaute geworden ist und sich von den Fans verhöhnen lassen muss. „Darf ich bitte mitspielen, ich bin nicht schlechter als Ibisevic“, stand auf dem Plakat eines Anhängers. Er spüre, dass er wieder in Form komme, sagt Ibisevic. Er weiß aber auch: „So lange ich nicht treffe, werden mir die Leute das nicht glauben. Und wenn ich am Samstag treffe, werden sie sagen, ich sei wieder der Alte.“ Ibisevic ist inzwischen 30, er kennt das Geschäft und weiß, was zu tun ist: „Wenn man jetzt nervös wird, ist man an der falschen Stelle.“

Die Hoffnung des Kapitäns

Die Hoffnung des Kapitäns

Es ist mal wieder ein schwerer Gang. Hängende Köpfe, schlurfender Schritt – und leere Hände. Das ist das Schlimmste. Die VfB-Mannschaft hat den Fans auch diesmal nichts mitgebracht, als sie nach dem Spiel vor die Kurve tritt und sich bedankt. Die Unterstützung war einmal mehr bedingungslos. Keine Pfiffe, kein Protest, keine Anfeindungen. Warum auch? Die VfB-Profis haben gegen die Bayern abgeliefert, was von ihnen zu erwarten war: Engagement. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Münchner sind für den VfB schon lange kein Gradmesser mehr. Zu lange steckt der Club schon im Tabellenkeller.

„Wahrscheinlich werden wir bis zum 34. Spieltag unter Druck stehen. Doch darauf sind wir vorbereitet“, sagt Christian Gentner. Der Kapitän setzt seine Hoffnung in den Trainer. Huub Stevens werde mit seiner Erfahrung der Mannschaft schon wieder den Weg aus der roten Zone weisen, ist Gentner überzeugt. „Wir dürfen jetzt nicht alles über den Haufen werfen“, sagt der Mittelfeldspieler. Also weiter auf Stabilität setzen, sich als Schweißgemeinschaft mit Brustring präsentieren – und nach Rückschlägen den Kopf hochnehmen.

Die Probleme mit der Taktik

Die Probleme mit der Taktik

Der Blick auf die Aufstellung hat schon vor dem Spiel alles verraten: Nur die Nummer neun war auf Seiten des VfB eine Offensivkraft. Ibisevic vorne, der Rest sollte verteidigen. Eine Viererabwehrkette plus einen Fünferriegel im Mittelfeld, mit der Besonderheit, dass die Flanken praktisch mit vier Außenverteidigern doppelt gesichert wurden.

Wer kann es Stevens verdenken, dass er weder Adam Hlousek noch Gotoku Sakai alleine gegen Arjen Robben stellen wollte? Also versuchten es die beiden gemeinsam gegen den Niederländer. 41 Minuten ging das auch gut, doch nach dem 0:1 – durch Robben – war die Partie gelaufen. Plan A war Makulatur, einen Plan B konnte es nicht wirklich geben. Obwohl der VfB auf dem Papier ein bemerkenswert offensives Einwechselkontingent zu bieten hatte: Harnik, Werner, Maxim, Kostic und Sararer.

Die Wahrheit auf dem Platz liegt aber weiter bei null Toren nach drei Rückrundenspielen, 554 Minuten ohne Treffer beim Heimpartien. Bei so wenig Torgefahr ist es schwer, den Gegner zu beeindrucken, die schwächelnden Bayern zu attackieren. So wie es der VfL Wolfsburg bei seinem 4:1-Sieg vorgemacht hatte – mit bissigem Mittelfeldpressing und blitzartigem Umschaltspiel. Doch der VfB ist weder bissig genug in seiner Zweikampfführung noch schnell genug im Kontern. Man wäre schon froh, wenn die Mannschaft überhaupt mal wieder gefährlich nach vorne kommen würde.

Gegen die Schwaben musste Manuel Neuer keinen einzigen Schuss halten.