Der VfB-Fußballprofi Antonio Rüdiger trifft am Donnerstag zum Auftakt der U21-Europameisterschaft in Israel auf die Niederlande. Das erklärte Ziel der DFB-Elf: den Titel holen. Rüdiger bekräftigt dieses Ziel im StZ-Interview.

Stuttgart - Am Donnerstag (20.30 Uhr/Kabel 1) startet die deutsche U-21-Nationalmannschaft in die EM in Israel. Zum Auftakt trifft das Team des Trainers Rainer Adrion auf die Niederlande. Der einzige Stuttgarter im Kader ist der VfB-Verteidiger Antonio Rüdiger. „Wir haben so ein starkes Team“, sagt der 20-Jährige.

 

Herr Rüdiger, wie schwer fällt es nach dem verlorenen Pokalfinale, sich für die U-21-Europameisterschaft zu motivieren?
Das ist überhaupt kein Problem. Berlin war zwar trotz der Niederlage gegen die Bayern ein grandioses Erlebnis – es war für mich fantastisch, in meiner Geburtsstadt so ein Spiel bestreiten zu dürfen –, aber genauso sehr freue ich mich jetzt auf die EM. Auch das ist etwas ganz Besonderes, eine Supersache. Denn es ist mein erstes internationales Turnier.

Sie wurden erst nachträglich aufgrund einiger Ausfälle in den deutschen Kader nominiert. Sind Sie zunächst enttäuscht gewesen, nachdem Sie zuletzt beim VfB ja so oft zum Einsatz gekommen waren?
Nein. Rainer Adrion hatte mich gleich informiert, dass er die Mannschaft gerne schon in der Vorbereitung komplett zusammenhätte. Für mich war es ja nicht möglich, bei den Trainingslagern dabei zu sein, weil ich mit dem VfB ja noch im DFB-Pokalfinale gespielt habe. Jetzt musste ich eben am Montag direkt nach Israel reisen.

Sie mussten sich also schnell umstellen.
Ich freue mich einfach, dabei zu sein. Und auch wenn ich erst kurz vor dem Auftakt zum Team gestoßen bin – eines ist klar: Ich will natürlich spielen.

Welche Ziele haben Sie sich denn mit der Mannschaft gesetzt?
Es kann nur eines geben: wir wollen den Titel gewinnen, und zwar unbedingt. Wir haben so ein starkes Team, mit so vielen Spielern, die bereits über eine ordentliche Erfahrung verfügen. Da brauchen wir uns nicht zu verstecken und können die Messlatte auch sehr hoch hängen.

Die verletzungsbedingten Absagen von Jan Kirchhoff (Mainz), Sebastian Jung (Frankfurt) und Tolgay Arslan (Hamburg) schwächen die deutsche Mannschaft also nicht entscheidend?
Natürlich tun Ausfälle immer weh. Aber wichtige Leistungsträger wie Lewis Holtby, Sebastian Rode oder Sebastian Rudy sind dabei. Sie werden uns Jüngere führen.

Die deutsche Auswahl hat mit den Niederlanden, Spanien und Russland aber eine schwere Gruppe erwischt.
Ich weiß noch gar nicht so genau, was auf uns zukommt. Das erste Spiel gegen die Niederlande wird selbstverständlich ein besonderes Duell. Da können wir gleich ein Ausrufezeichen setzen. Vor den Spaniern haben wir natürlich auch Respekt, aber keine Angst. Das sind auch nur Menschen, und wir werden gegen sie kämpfen, kratzen und beißen. Die Russen sind nominell wohl unser schwächster Gegner.

Sie waren im März bereits mit der U 21 bei einem Vorbereitungslehrgang in Israel. Wie nehmen Sie das Land wahr?
Es ist sehr angenehm. Ich habe nichts von einer politischen Anspannung mitbekommen. Die Atmosphäre ist normal.

Beim VfB sind Sie in der Kabine der DJ. Haben Sie diese Aufgabe auch bei der U 21?
Dafür sind andere zuständig, zum Beispiel Peniel Mlapa aus Mönchengladbach. Da halte ich mich erst einmal zurück.