Der Außenverteidiger Gotoku Sakai tritt am Sonntag für Japan auf den WM-Rasen. Im Spiel gegen die Elfenbeinküste könnte er dann auf einen alten Bekannten aus dem VfB-Kader treffen.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Gotoku Sakai hat schon seit Längerem eine Ahnung davon, was gleich auf ihn einstürmen wird. Eine wilde Horde Fußballer von der Elfenbeinküste. Groß gewachsene Typen, schnell und entschlossen. So beschreibt der Japaner in Diensten des VfB Stuttgart zumindest seine Erwartungen an die Begegnung in der Gruppe C. „Und wir sind ja körperlich nicht die Größten“, sagt Sakai.

 

Doch Angst kennen die Japaner nicht. Trotz Sakais Erfahrungen bei einem fürchterlichen 0:3 gegen die Ivorer. Denn Sakai sagt auch: „Wir wollen Weltmeister werden.“ Er sagt es mit einem Lächeln. Typisch fernöstliche Höflichkeit mag man denken, aber eben auch der Glaube, bei der WM eine überraschende Rolle spielen zu können. „Wir haben in der Vorbereitung gezeigt, dass wir auch gegen gute Gegner bestehen können“, sagt der Außenverteidiger.

Sollte Sakai dann am 15. Juni um drei Uhr nachts (MEZ) tatsächlich von Nationaltrainer Alberto Zaccheroni auf das Feld geschickt werden, könnte es gut sein, dass er einem alten Bekannten begegnet: Arthur Boka, Linksverteidiger und noch bis zum 30. Juni beim VfB angestellt. Aber auch Boka muss kämpfen, wieder in die Stammelf seines Heimatlandes zu kommen.

Zwei Randfiguren also, die versuchen, sich in den Mittelpunkt zu rücken. „Wir waren kein Team früher“, sagt Boka: „Jetzt wissen wir, dass wir nur gemeinsam etwas erreichen können.“ Zweimal sind die Ivorer zuletzt in den WM-Vorrunden gescheitert – und nun gilt Brasilien als letzte Chance der Generation um Didier Drogba. Er ist noch immer der Anführer. Und auch wenn der mittlerweile 36-jährige Stürmer nicht mehr über die Dynamik von einst verfügt, eine Wucht kann er noch immer sein.

Weitere Stuttgarter, die in Brasilien für ihre Nationen auf den Platz gehen, sind Vedad Ibisevic (Bosnien-Herzegowina) und Carlos Gruezo (Ecuador).