Eine Halbzeit lang schmort der Rumäne auf der Ersatzbank, dann drückt er der Partie seinen Stempel auf. Alexandru Maxim ist nicht nur wegen seines Tores die Hauptfigur im Saison-Auftaktspiel.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Die Rückennummer zehn des nach Wolfsburg abgewanderten Daniel Didavi hat er sich ziemlich schnell gesichert. Denn überhaupt will Alexandru Maxim nach dem Abstieg in die zweite Liga beim VfB ja eine komplett andere Rolle besetzen. Quasi ein Profiteur des Abschwungs will er sein, der rumänische Nationalspieler, der bereits seit 2012 bei den Stuttgartern spielt – aber hier eben viel häufiger eine Neben- als eine Hauptrolle besetzte. 2. Bundesligaspiele hat der Mittelfeldtechniker in der Vorsaison zwar absolviert. Aber gerade einmal in drei davon – gegen Hannover, Bremen und Mainz – spielte er über die gesamten 90 Minuten.

 

Am Montagabend vor vollbesetzten Rängen in der Mercedes-Benz-Arena ist Alexandru Maxim dann gegen den FC St. Pauli die eindeutige Hauptfigur im Saison-Auftaktspiel gewesen: Da ersetzte er zur Halbzeit den ziemlich überforderten Philip Heise – und die bis dahin völlig verkorkste Partie gegen die Hanseaten bekam für den großen Favoriten der Partie, die Mannen mit dem roten Brustring, plötzlich einen wesentlich positiveren Dreh.

Maxim: „Ich war schon sehr enttäuscht“

Das lag vor allem daran, dass Alexandru Maxim frisch und unbeschwert auftrumpfte. In der 67. Minute hatte er den Stuttgarter Anhang erstmals jubeln lassen. Nach Zuspiel seines Kapitäns Christian Gentner zog der 26-jährige auf dem linken Flügel beherzt los – und schob den Ball nach einem Haken gekonnt rechts unten ins Netz des Pauli-Tores. Kurz vor Schluss der Partie, als sich viele bereits mit einem 1:1 abgefunden hatten, da riskierte der spielfreudige Maxim zunächst ein kleines Tänzchen mit Ball auf dem linken Flügel, dann passte er das Spielgerät zu Emiliano Insua, der wiederum die Vorarbeit zum Siegtreffer durch Gentner leistete.

„Ich war schon sehr enttäuscht – und es war ziemlich schwierig für mich, diese Entscheidung zu akzeptieren“, sagte Maxim, der seine Entwicklung vom Ergänzungsspieler zum Leitwolf beim VfB endlich vollziehen will. Zu Beginn der Partie hatten sich nämlich auch viele Experten und Fans die Augen gerieben. Denn während der gesamten ersten Halbzeit schmorte der in der Vergangenheit zu oft verhinderte Regisseur, den die meisten diesmal in der Startelf erwartet hatten, wieder auf der Reservebank. Offenbar hatten Jos Luhukay die Trainingsleistungen des Blondschopfes nicht gefallen. Jeder müsse sich bei der täglichen Arbeit anbieten, sagte der Trainer – ergänzte dann aber: „Wir wissen, dass Alex die Extraqualität und die Stärke gegen den Ball hat – und wir hoffen, das wird er uns noch mehrfach zeigen.“ Am Freitag in Düsseldorf ist wieder Gelegenheit dazu.