Michael Reschke, der Sportvorstand des VfB Stuttgart, glaubt in der Sendung „Sport im Dritten“ an eine Wende zum Positiven und auch daran, dass die Neuzugänge dem Club weiterhelfen werden. Ob noch jemand verpflichtet wird, das verrät er nicht.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Stuttgart - Am Samstag startet der VfB Stuttgart in die Rückrunde der Bundesligasaison mit dem Heimspiel gegen Mainz 05. Gibt es bis dahin noch einen neuen Spieler? „Das Dach ist schon drauf, es geht nur noch um ein paar Fenster, die ausgebessert werden können“, sagte der VfB-Sportvorstand Michael Reschke in der Sendung „Sport im Dritten“. Mit dem Dach meinte er die Verpflichtungen von Steven Zuber und Alexander Esswein, damit habe der VfB zwei Offensivspieler geholt. Und wer kommt noch? „Ob wir jetzt bis 31. Januar noch was machen oder nicht, das wollen wir offen lassen“, meinte Reschke und hielt sich bedeckt. „Es gibt ein, zwei Überlegungen“, sagte der Sportchef und gab die Empfehlung aus: „Harren wir einfach der Dinge, die noch kommen. Wir glauben, dass der Kader von der Qualität her stark genug ist, um die Liga zu halten.“

 

Kommt also kein Neuer mehr dazu? Gute Frage. Auf alle Fälle ist Michael Reschke von den bislang getätigten Neuverpflichtungen überzeugt, auch von Esswein, der bei Hertha BSC nur noch zweite Wahl war. „Der Junge hat einfach Qualität, Mentalität und Geschwindigkeit“, sagt Reschke, und dies habe dieser in der Bundesliga schon nachgewiesen. „Wir sind absolut überzeugt, dass Alex uns helfen wird.“

Unbefriedigende Hinrunde

Die Frage, ob die Einkaufspolitik des VfB Stuttgart ganz generell in den vergangenen zwei Jahren zu wünschen übrig ließ, beantwortete das VfB-Vorstandsmitglied indirekt mit einem Nein. Die momentan vorhandenen Spieler seien im vergangenen Jahr ja Rückrundenzweiter geworden, nur ein Spieler (Daniel Ginczek) habe den Kader verlassen, alle anderen seien geblieben – und hätten also gezeigt, dass sie das richtige Format besitzen. Nur, so Reschke, lief dann die Hinrunde „unbefriedigend“, das liege ja auf der Hand.

Hätte Reschke dem Verteidiger Holger Badstuber noch einmal einen Dreijahresvertrag gegeben? „Holger hat in der vergangenen Saison 27 Spiele für uns bestritten“, meinte der VfB-Mann, und unter Korkut habe der Abwehrspieler stark gespielt. Heute hätte der VfB-Sportchef den ehemaligen Bayern-Spieler wohl nicht mehr so lange an den Verein gebunden, das lässt sich zumindest aus seiner Antwort herauslesen. „Entscheidungsfindungen musst du heute treffen, und Monate später kann eine neue Zwischenbilanz getroffen werden“, meinte Reschke, den die schwache Hinrunde des VfB indes selbst überrascht hat. „Wir hatten zu Saisonbeginn eine Antilaufphase“, sagte Reschke. Erst die Pokalniederlage gegen Rostock, dann die Niederlage in Mainz – „und dann hast du das Spiel gegen Bayern München und verlierst zu Hause, dann startest du gleich mal mit drei Niederlagen“.

Didavi und das Verletzungspech

Weder die jungen Spieler, noch die beiden als Leistungsträger verpflichteten Mittelfeldakteure Daniel Didavi und Gonzalo Castro haben überzeugt in der Vorrunde – vor allem Didavi erwies sich als extrem verletzungsanfällig. „Vergangene Saison hat er 33 Spiele für den VfL Wolfsburg gespielt. Dass die Hinrunde jetzt so unglücklich lief für ihn, war natürlich nicht zu erwarten“, sagte Reschke. „Wenn sie das vorher gewusst hätten, dass er in der einen Saison 33 Spiele spielt und in der Saison danach so verletzungsanfällig ist, hätte ich Ihnen zu Ihren hellseherischen Fähigkeiten gratuliert“, sagte Reschke in Richtung des SWR-Moderators. Ganz generell erwartet er einen neuen VfB in der Rückrunde: „Die Mannschaft muss mit wesentlich mehr Mumm, Leistungs- und Einsatzbereitschaft in der Rückrunde aufschlagen als in der Vorrunde.“

Ob die Rückrunde bei negativem Verlauf auch für Reschke selbst Konsequenzen haben könne, glaubt der Sportvorstand derweil nicht. „Das nächste halbe Jahr ist auch für mich ein ganz wichtiges. Ich als Person bin aber nicht entscheidend, vor allem anderen geht es um den VfB Stuttgart.“ Er werde auch noch nach der Saison beim VfB arbeiten, denn „ich habe noch zwei Jahre Vertrag“, sagte der Rheinländer. Die Indentifikation, die er inzwischen mit dem Schwabenland und den Mitarbeitern im Club habe, sei „riesengroß“. Und: „Ich bin davon überzeugt, dass wir die Liga halten.“