Sport: Gregor Preiß (gp)
Die Bundesliga ist auch finanziell gesehen sprichwörtlich eine andere Liga, die Premier League sowieso. Wird Ihnen nicht schwindlig angesichts der Summen, die jetzt wieder umgesetzt wurden?
Es ist ehrlich gesagt schon Wahnsinn. Und ein Ende nicht in Sicht. Aber das Schöne an dem Geschäft ist ja, dass man trotzdem mitspielen kann, ohne die großen Millionensummen zu investieren. Das ist beim VfB Stuttgart unser Anspruch. Unter anderem Junge, entwicklungsfähige Spieler nach vorne zu bringen und ihnen hier auch ein Stück Heimat bieten. Dazu wollen wir noch jemanden finden, der sich explizit um die Integration der Spieler kümmert.
Das zieht noch bei der jungen Generation?
Die jungen Spielern wollen in erster Linie spielen. Häufig bestimmen die Vereine die Politik. Bei Carlos Mané etwa bestand ein Interesse daran, dass er nach England verliehen wird. Aber er wollte das nicht.
Warum?
Weil er die Gefahr sieht, dort als einer von vielen unterzugehen.
Was hat sich in den sechs Jahren, in denen sie aus dem Geschäft nach Ihrem Abschied von 1899 Hoffenheim raus waren, alles verändert?
Vom Prinzip her wenig. Die Summen natürlich. Und noch mehr Berater, die mitmischen. Und die atemberaubende Geschwindigkeit des Internets sowie die sozialen Medien, die auf den Transfermarkt einen nicht unerheblichen Einfluss ausüben.
Kevin Großkreutz ist im Netz sehr aktiv, jüngst hat er sich mit seinem angeblichen Wechsel zu RB Leipzig wieder mal einen Spaß erlaubt. Wie lustig finden Sie das?
Kevin muss wissen, dass er mit seinen Postings immer auch den Verein repräsentiert. Wenn er die Interessen des Vereins verletzt, dann werden wir reagieren.
Was machen Sie mit dem Transferüberschuss von rund 30 Millionen Euro?
Es gibt keinen großen Überschuss. Wir haben unser Pulver im Sommer bewusst nicht auf einmal verschossen. Wir könnten auch im Winter noch investieren, was unser Plan aktuell nicht vorsieht. Letztlich müssen wir auch vorbereitet sein, falls es mit dem Aufstieg doch nicht klappen sollte. Dann muss es ja auch weitergehen.