Sport: Philipp Maisel (pma)

Die Suche nach einem Sportdirektor lief weiter auf Hochtouren. Der Aufsichtsrat sowie die Vorstände Jochen Röttgermann und Stefan Heim blieben nicht untätig. Jan Schindelmeiser, seit sechs Jahren nach seinem Weggang aus Hoffenheim aus dem Business, wurde vorgestellt. Mit einer bemerkenswerten Antrittsrede brachte er große Teile der Öffentlichkeit auf seine Seite und machte sich ans Werk.

 

Trainingslager und erste atmosphärische Risse

Der VfB bezog sein Trainingslager in Grassau am Chiemsee. Die Saisonvorbereitung auf die erste Zweitligasaison des VfB Stuttgart nach mehreren Jahrzehnten war gerade angebrochen, da machten sich erste atmosphärische Risse zwischen Schindelmeiser und Luhukay bemerkbar.

Während der Trainer erfahrene Spieler wollte und den Kader bereits gut aufgestellt sah, sprach Schindelmeiser jenem die absolute Qualifikation für den Aufstieg ab. „Der jetzige Kader wäre überfordert“, analysierte er, der Luhukay zudem junge, hungrige Spieler als potenzielle Transferziele vorschlug, was der Niederländer ablehnte. Luhukay bekam mit Hajime Hosogai und Tobias Werner zwei Wunschspieler. Schindelmeiser setzte Benjamin Pavard, Carlos Mané und Takuma Asano gegen den Willen Luhukays durch. Die Unstimmigkeiten zwischen den beiden Entscheidern traten damit immer offener zutage.

Saisonstart gelingt, Maxim auf dem Abstellgleis

Der VfB startet mit einem Sieg gegen den FC St. Pauli, einem 0:1 in Düsseldorf und einem 2:1-Auswärtssieg in Sandhausen ordentlich, aber nicht berauschend in die Liga. Abseits der Ergebnisse zeigt sich, dass es beim VfB alles andere als rund lief.

Luhukays Plan war nur schemenhaft zu erkennen, zudem machte der Trainer eine in den Augen vieler völlig unnötige Baustelle auf. Es kriselte zwischen ihm und Maxim, der Edeltechniker hatte keinen Stammplatz. Luhukay unterstellte ihm mangelnden Einsatz in der Vorbereitung und ließ stattdessen den 18 Jahre alten Berkay Özcan ran, auch in der ersten Pokalrunde gegen den FC 08 Homburg. Maxim verhielt sich professionell, aber jeder merkte, dass die Chemie zwischen Übungsleiter und Spielmacher ebenso wenig stimmte wie zwischen Trainer und Sportchef.

März & April – Das letzte Hurra und die Reise nach Mallorca

Der März begann sportlich, wie der Februar endete: Mit einer Niederlage. Ein krachendes 0:4 bei Borussia Mönchengladbach ließ Verantwortliche und auch die Fans ratlos zurück. Was war nur mit dieser Mannschaft los? Wo war die Verve der ersten Wochen hin? In der Folgewoche dann das im Rückblick letzte wirkliche Hurra der Saison.

Die TSG Hoffenheim mit dem jungen Trainer Julian Nagelsmann lief dem VfB ins Messer, das 5:1 in der Stuttgarter Arena übertünchte jedoch nur die vielerorts offen zutage tretenden Probleme. Der VfB sollte danach nicht ein einziges Saisonspiel mehr gewinnen. Ein 3:3 in Ingolstadt, 0:2 gegen Bayer 04 Leverkusen, 2:2 in Darmstadt, 1:3 gegen die Bayern, 0:1 in Augsburg, 0:3 gegen den BVB und ein 2:6 in Bremen sollten in den kommenden Wochen folgen. Das Spiel in Bremen war nicht nur ein absolut beschämendes, es stellte zudem ein Novum dar. Denn: Es war das erste Montagsspiel in der Bundesliga, ein Zugeständnis an den übertragenden TV-Sender, und das erste, das von den aktiven Stuttgarter Ultragruppierungen deswegen boykottiert wurde.

Didavi wechselt, Team Marktwert tritt auf den Plan

Der Boykott war jedoch nicht der einzige Nebenkriegsschauplatz, mit dem der VfB in dieser Phase seine liebe Not hatte. So wechselte Daniel Didavi offiziell zum VfL Wolfsburg, was den entsprechenden Aufschrei unter den VfB-Anhängern nach sich zog. Zudem hielt es der Club für eine gute Idee, gemeinsam mit mehreren Vereinen, darunter Hertha BSC und die Frankfurt Eintracht, das „Team Marktwert“ zu gründen. Man forderte zusätzliche Kriterien bei der Geldvergabe der TV-Erlöse, wie zum Beispiel Fanbasis, Bekanntheit und TV-Reichweite eines Vereins. Nicht nur angesichts der Tabellenregionen, in denen sich die meisten Mitglieder von „Team Marktwert“ damals befanden, rang man den anderen Bundesligisten und einem Gros der Fans damit nur ein müdes Lächeln ab.

Den Vogel aber schoss der VfB Stuttgart im Vorfeld des Spiels in Bremen ab. Man zog die Mannschaft für ein Trainingslager zusammen, um noch einmal alle Sinne zu schärfen. Soweit verständlich, denn das Spiel in Bremen wurde als das vorentscheidende im Kampf um den Klassenerhalt hochgejazzt. Doch anstatt in der Region zu bleiben, flog der VfB-Tross nach Mallorca. Hohn und Spott ob des „Ballermann-Ausflugs“ ließen nicht lange auf sich warten. Ausgang bekannt.

VfB II steigt aus der 3. Liga ab

Zu den wenigen positiven Nachrichten in dieser Zeit gehörte die Verpflichtung des Kaiserslauterer Flügelflitzers Jean Zimmer und der 50. Geburtstag von Vereinslegende Krassimir Balakov. Beendet wurde sie mit einer bitteren. Der VfB Stuttgart II, Gründungsmitglied der 3. Liga und seit 2008 immer Teil von ihr, stieg als Tabellenletzter sang- und klanglos ab.

Mai & Juni Abstieg, Platzsturm und Aufräumarbeiten

Sang- und klanglos strich dann wenig später auch die Profimannschaft die Segel in der Bundesliga. Zweimal hieß es 1:3, zuerst gegen Mainz 05 zu Hause und dann beim VfL Wolfsburg. Es war tatsächlich soweit gekommen, der VfB musste den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Das Heimspiel gegen Mainz zog einen Platzsturm nach sich. Spieler wurden von den Fans noch auf dem Platz angegangen, Anhänger prügelten sich untereinander, die Mannschaft stellte sich später am Zaun hinter dem Stadion und ließ sich bepöbeln und anspucken. Manche Fans wiederum genossen den „Eventcharakter“ des Platzsturms, schossen Selfies und präsentierten jene in den sozialen Netzwerken. Alles in allem ein „schwäbischer Trümmerhaufen“, wie unsere Zeitung kommentierte.

Personeller Kehraus, Spieler bekennen sich

Dem Abstieg folgte der personelle Kehraus. Trainer Jürgen Kramny trat zurück. Präsident Bernd Wahler stellte sein Amt zur Verfügung. Wenig später wurde Sportchef Robin Dutt entlassen. Sturmjuwel Timo Werner gab seinen Wechsel zu Aufsteiger RB Leipzig bekannt. Der VfB war am Nullpunkt angekommen.

Der Aufsichtsrat machte sich in Ermangelung eines Sportchefs selbst auf die Suche nach einem neuen Übungsleiter. Positive Signale kamen aus der Mannschaft. Kapitän Christian Gentner, Daniel Ginczek, Mitchell Langerak, Toni Sunjic, Kevin Großkreutz, Alexandru Maxim, Timo Baumgartl und Emiliano Insua beteuerten die Absicht, dem VfB erhalten zu bleiben und beim Projekt Wiederaufstieg mithelfen zu wollen. Teilweise wurden Verträge sogar verlängert. Ob aus Mangel an Alternativen oder besten Absichten sei dahingestellt, alle Genannten hielten jedenfalls Wort.

Das sagen die VfB-Fans zum Abstieg

Jos Luhukay übernimmt

In der Trainerfrage wurde schnell Klarheit geschaffen. Der VfB Stuttgart verpflichtete Jos Luhukay, ausgewiesener Aufstiegs-Experte und seit längerer Zeit ohne Job. Da noch kein Sportchef gefunden war, übernahm der Niederländer auch gleich noch dessen Aufgaben und begann damit, den Kader zu planen.

Seine erste Verpflichtung war gleich ein Statement: vom VfL Bochum kam Simon Terodde, der amtierende Torschützenkönig der zweiten Liga. Aus Polen konnte man zudem Verteidiger Marcin Kaminski verpflichten. Zwei weitere Neuverpflichtungen hatten eher symbolischen Wert – Thomas Hitzlsperger, integraler Bestandteil der letzten Meistermannschaft von 2007 kam als Berater, um die sportliche Kompetenz in der Vereinsführung zu stärken. Zudem wurde Marc Kienle als „Manager Sportkoordination“ zurückgeholt. Karl Allgöwer dagegen schied nach nur wenigen Monaten wieder aus.

Juli & August – Trainingslager, neuer Sportchef und ein streitbarer Kandidat

Die Suche nach einem Sportdirektor lief weiter auf Hochtouren. Der Aufsichtsrat sowie die Vorstände Jochen Röttgermann und Stefan Heim blieben nicht untätig. Jan Schindelmeiser, seit sechs Jahren nach seinem Weggang aus Hoffenheim aus dem Business, wurde vorgestellt. Mit einer bemerkenswerten Antrittsrede brachte er große Teile der Öffentlichkeit auf seine Seite und machte sich ans Werk.

Trainingslager und erste atmosphärische Risse

Der VfB bezog sein Trainingslager in Grassau am Chiemsee. Die Saisonvorbereitung auf die erste Zweitligasaison des VfB Stuttgart nach mehreren Jahrzehnten war gerade angebrochen, da machten sich erste atmosphärische Risse zwischen Schindelmeiser und Luhukay bemerkbar.

Während der Trainer erfahrene Spieler wollte und den Kader bereits gut aufgestellt sah, sprach Schindelmeiser jenem die absolute Qualifikation für den Aufstieg ab. „Der jetzige Kader wäre überfordert“, analysierte er, der Luhukay zudem junge, hungrige Spieler als potenzielle Transferziele vorschlug, was der Niederländer ablehnte. Luhukay bekam mit Hajime Hosogai und Tobias Werner zwei Wunschspieler. Schindelmeiser setzte Benjamin Pavard, Carlos Mané und Takuma Asano gegen den Willen Luhukays durch. Die Unstimmigkeiten zwischen den beiden Entscheidern traten damit immer offener zutage.

Saisonstart gelingt, Maxim auf dem Abstellgleis

Der VfB startet mit einem Sieg gegen den FC St. Pauli, einem 0:1 in Düsseldorf und einem 2:1-Auswärtssieg in Sandhausen ordentlich, aber nicht berauschend in die Liga. Abseits der Ergebnisse zeigt sich, dass es beim VfB alles andere als rund lief.

Luhukays Plan war nur schemenhaft zu erkennen, zudem machte der Trainer eine in den Augen vieler völlig unnötige Baustelle auf. Es kriselte zwischen ihm und Maxim, der Edeltechniker hatte keinen Stammplatz. Luhukay unterstellte ihm mangelnden Einsatz in der Vorbereitung und ließ stattdessen den 18 Jahre alten Berkay Özcan ran, auch in der ersten Pokalrunde gegen den FC 08 Homburg. Maxim verhielt sich professionell, aber jeder merkte, dass die Chemie zwischen Übungsleiter und Spielmacher ebenso wenig stimmte wie zwischen Trainer und Sportchef.

Ein streitbarer Präsidentschaftskandidat

Apropos Baustelle: Eine weitere zeigte sich zwischen Fans und Vereinsführung. Zwar ist die Stimmung unter den Anhängern hervorragend, der VfB hat die meisten Dauerkarten der Liga verkauft und Hunderte neue Mitglieder gewonnen. Doch als der Aufsichtsrat kommuniziert, dass man sich auf den ehemaligen S21-Sprecher Wolfgang Dietrich als einzigen Präsidentschaftskandidaten für die Wahl im Oktober festgelegt habe, bricht sich der Unmut vieler Fans Bahn. Sie halten Dietrich auch ob seiner Verflechtungen in der Investorenbranche für ungeeignet und werfen ihm vor, den Verein zu spalten. Eine dramatische Mitgliederversammlung kündigt sich an.

Schindelmeisers Antrittsrede

September & Oktober – Luhukays Rücktritt und eine aufregende Mitgliederversammlung

Zum Auftakt in den September verlor der VfB das Lokalduell gegen den 1. FC Heidenheim und die wieder zahlreich erschienenen Fans äußerten erstmals ihren Unmut in Form von Pfiffen. Luhukay brachte Maxim erst spät im Spiel, Pavard und Mané waren nicht einmal im Kader. Ein besonders erregter VfB-Fan ließ seinem Unmut auf der VfB-Facebookseite freien Lauf und sprach damit den Anhängern aus der Seele. Der Beitrag erfuhr eine ungeheuerliche Reichweite. Eine Brandbrief, der möglicherweise auch zu den sich überschlagenden Ereignissen der kommenden Tage beitrug.

Streit zwischen Luhukay und Schindelmeiser eskaliert

Den Anfang machte der nun öffentlich ausgetragene Streit zwischen Luhukay und Schindelmeiser. Der Trainer äußerte sein Missfallen an den jüngsten Transfers des Sportchefs. Pavard (20), Mané (22) und Asano (21) seien viel zu unerfahren, zudem müssten sie erst die deutsche Sprache lernen.

Während Schindelmeiser verhalten reagierte, trat Aufsichtsrat-Mitglied Wilfried Porth auf den Plan, rüffelte Luhukay öffentlich und meinte, der Trainer solle „sich um seine Aufgaben“ kümmern. Das war zu viel für den Niederländer. Er warf das Handtuch und trat zurück. Schindelmeiser ließ wissen, dass die Chemie zwischen ihm und Luhukay vom „ersten Tag an“ nicht gestimmt habe. Olaf Janßen, Heiko Gerber und Andreas Hinkel übernahmen die Mannschaft interimistisch.

Unter Janßen holte der VfB zwei Siege aus zwei Partien – ohne Gegentor. 1:0 in Kaiserslautern und 2:0 gegen Braunschweig hieß es, ehe Schindelmeiser mit dem U19-Trainer des BVB, Hannes Wolf, einen überraschenden Luhukay-Nachfolger aus dem Hut zauberte. Zuvor waren weitaus bekanntere Namen gehandelt worden, etwa Markus Gisdol oder André Breitenreiter. Janßen trat mit der besten Bilanz, die wohl je ein VfB-Trainer haben wird, ins zweite Glied zurück und widmete sich der Gegnerbeobachtung.

Was die Fans von Wolfgang Dietrich halten

Misstöne bei der Mitgliederversammlung

Nach einem 1:1 in Bochum und einem begeisternden 4:0 gegen Fürth stand die mit Spannung erwartete Mitgliederversammlung an. Ein Antrag auf Abwahl des Aufsichtsrates wurde abgelehnt, der Club erwirtschaftete einen Überschuss von knapp zwei Millionen Euro – und Wolfgang Dietrich wurde mit nur 57,2 Prozent der Stimmen zum neuen VfB-Präsidenten gewählt. „Ich verspreche euch, dass ich alles tun werde, der Präsident aller zu sein. Auch von denen, die mich heute Spalter rufen - und die sich selber fragen sollten, wer eigentlich spaltet“, rief er den Mitgliedern danach zu.

Unabhängig der von vielen Misstönen begleiteten Mitgliederversammlung zeigen sich die VfB-Fans bei den Spielen von ihrer besten Seite. Auswärts reisen sie in Scharen mit und in Stuttgart kommen sie so zahlreich, dass der VfB auf Rang 16 der Zuschauertabelle steht. In Europa wohlgemerkt, und neben Newcastle United als einziger Zweitligist.

Die Fans hatten mit Cacaus Karriereende allerdings auch eine traurige Nachricht zu schlucken und erlebten eine der schwärzesten Stunden der jüngeren Vergangenheit: das 0:5-Debakel in Dresden, als die Mannschaft völlig auseinanderfiel. Danach erholte man sich mit einem 2:1-Heimsieg gegen 1860 München. Daniel Ginczek feierte dabei sein Comeback – der Jubel der Fans kannte keine Grenzen, das komplette Stadion erhob sich, um zu applaudieren. Ein Gänsehaut-Moment. Zum Monatsabschluss stand dann das Spiel der Spiele an.

Das Derby elektrisiert die Massen

Sowohl auf württembergischer als auch auf badischer Seite fieberte man auf das Derby hin – mit den entsprechenden Begleiterscheinungen. So glich Bad Cannstatt zwei Tage vor dem Spiel einem Hochsicherheitstrakt, als ein angekündigter „Besuch“ der KSC-Ultras im Raum stand, aber nicht stattfand.

Am Spieltag zeigte die Polizei rund um den Wildpark massive Präsenz, das ganze Spektakel ging allerdings reibungslos vonstatten und der 3:1-Auswärtssieg des VfB sorgte zudem für klare Verhältnisse.

November & Dezember – Jugend schwächelt, Fan läuft den #Teroddathon, VfB ist Dritter

Der November gestaltete sich sportlich erfolgreich. Mit Siegen gegen Bielefeld (3:1), einem Remis bei Union Berlin (1:1) und dem Heimsieg gegen Nürnberg (3:1) pirschte sich der Club mit dem Brustring bis auf einen Zähler an Spitzenreiter Eintracht Braunschweig heran. Im Umfeld nährte sich die Zuversicht.

Der Monat stand auch ganz im Zeichen von Sturmtank Simon Terodde. Sechs der sieben Treffer des VfB erzielte der amtierende Torschützenkönig der 2. Bundesliga und schoss sich damit immer weiter in die Herzen der Fans. Wohl auch in das einer VfB-Anhängerin aus Obersulm. Als glühende Verehrerin von Daniel Ginczek wettete sie noch auf der Hinfahrt zum Bielefeld-Spiel, dass sie, sollte Terodde in diesem Spiel drei Tore erzielen, im kommenden Jahr einen Marathon laufe. 90 Minuten später begannen die Vorbereitungen, der Fortschritt ihrer Bemühungen ist unter dem Hashtag #Teroddathon auf Twitter zu verfolgen.

Nachwuchs schwächelt, Gunkel muss gehen

Bemerkenswert in dieser Zeit war auch die anhaltende Schwächephase im Jugend- und Nachwuchsbereich. Sowohl die U17, als auch die U19 und die U23 sehen sich in den jeweiligen Ligen mit Abstiegskampf konfrontiert. U23-Trainer Sebastian Gunkel kostete dies gar den Job, Walter Thomae übernahm für ihn bis zur Winterpause. In die Restrunde geht der VfB Stuttgart II mit Andreas Hinkel als Cheftrainer.

Präsident Dietrich, seit der Wahl auf medialer Tauchstation, erkor dieses Feld als eines derer, auf die er sein Hauptaugenmerk legen möchte. Die Nachwuchsarbeit des VfB müsse wieder den einstigen Stellenwert erhalten, nachdem es die letzten Jahre konsequent bergab ging. Auch müsse man den Ausbildungssektor von den „volatilen Geldströmen des Profibereichs unabhängig“ machen. Hierfür wolle man Sponsoren gewinnen, einen ersten konnte man mit dem Automobilhersteller Porsche bereits gewinnen.

Sportlich stand der Dezember bei den Profis ganz im Zeichen des Spitzenspiels gegen Hannover 96. Zuvor wurde in Aue trotz mittelmäßiger Leistung mit 4:0 gewonnen. 47000 Zuschauer an einem Montagabend bildeten dann die standesgemäße Kulisse für das mit Spannung erwartete Aufeinandertreffen der beiden Absteiger.

In einem intensiven, aber spielerisch alles andere als hochklassigen Spiel ging der VfB früh in Führung (Terodde, wer sonst), Martin Harnik glich noch vor der Pause aus. Kurz vor Abpfiff warf der VfB den möglichen Punktgewinn dann durch eine grotesk anmutende Fehlerkette weg – 1:2 lautete der Endstand. Problemzonen im VfB-Spiel wurden offensichtlich. Diese zeigten sich auch im letzten Vorrundenspiel bei den Würzburger Kickers. Dem VfB fehlte jeglicher Verve und die nötige Mentalität, dieses Kampfspiel bei einem kompakten, laufstarken und von den Fans getragenen Gegner auch nur anzunehmen. Das 0:3 hinterließ Spuren. Natürlich bei den Fans, die Pessimisten unter ihnen schrieben den Aufstieg schon ab. Aber auch bei den Verantwortlichen. Trainer Hannes Wolf sprach von einem „gruseligen Spiel“ und mahnte die fehlende Mentalität klar an, Sportchef Schindelmeiser kündigte personelle Veränderungen im Kader an. Immerhin: Trotz beider Niederlagen schloss der VfB die Vorrunde auf dem Relegationsplatz ab und hat nur zwei Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter Braunschweig.

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