Immer wieder Augsburg: Der kommende VfB-Gegner spielte Schicksal für drei Trainer der Roten. Für Alexander Zorniger, Armin Veh und Bruno Labbadia war nach direkten Duellen Schluss.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - 0:3, 1:2, 1:4, 0:1, 1:2, 0:4: So lauten die letzten sechs Ergebnisse des VfB Stuttgart in Spielen der Fußball-Bundesliga gegen den FC Augsburg. Der Begriff Angstgegner hat also durchaus seine Berechtigung. Für drei Stuttgarter Trainer der jüngeren Vergangenheit wurde der FC Augsburg gar zum Albtraum – sie waren nach Niederlagen gegen den FCA ihren Job los. Vor dem neuerlichen Aufeinandertreffen an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) ein kurzer Blick zurück:

 

Saison 2013/14, 3. Spieltag: Der VfB hat den Saisonstart traditionell vermasselt und reist am dritten Spieltag mit null Punkten nach Bayerisch-Schwaben. Die Augsburger, als Abstiegskandidat gehandelt, stehen ebenfalls unter Druck. Im Spiel ist davon aber nichts zu spüren. Die Gastgeber spielen druckvoll, die Roten haben wenig entgegenzusetzen. Am Ende steht eine verdiente 1:2-Niederlage. Eine Torvorbereitung des ausgeliehenen Raphael Holzhauser sowie eine Rote Karte für Ibrahima Traoré machen den gebrauchten Tag perfekt. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagt dennoch Trainer Bruno Labbadia. Einen Tag später ist er entlassen. Thomas Schneider übernimmt und übersteht immerhin das Rückspiel (1:4) gegen den FCA unbeschadet. Fünf Spieltage später ist es aber auch um ihn geschehen. Saison 2014/15, 12. Spieltag: Ein nasskalter November-Sonntag bildet den passenden Rahmen für das Drama, das sich an diesem Abend um den VfB und seinen Trainer Armin Veh abspielt. Der VfB ist Letzter und kickt auch so. Am Ende heißt es 0:1 gegen die Mannschaft aus Vehs Heimatstadt. Dass die Niederlage aus einem umstrittenen Handelfmeter und einer nicht minder strittigen frühen Gelb-Roten Karte gegen Daniel Schwaab resultiert – Sinnbilder der Tristesse. Nach Spielschluss streicht Veh die Segel: Rien ne va plus. Präsident Bernd Wahler und der damalige Sportdirektor Jochen Schneider versuchen den Coach noch umzustimmen – vergebens. Am nächsten Tag begründet der Trainer sein Scheitern mit „fehlendem Glück“ und hat noch einen Tipp für seinen Nachfolger parat: „Er sollte mehr Punkte holen als ich.“ Kein Problem, Huub Stevens ist zum zweiten Mal zur Stelle.

Saison 2015/16, 13. Spieltag: Wer dachte, der Albtraum Augsburg sei nicht mehr zu toppen, wurde in der Hinrunde der aktuellen Spielzeit eines Besseren belehrt. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach Vehs Abgang überrollt der FCA den VfB im eigenen Stadion mit 4:0. Für die Untertreibung des Tages sorgt Augsburgs Trainer Markus Weinzierl, der sagt: „Stuttgart ist ein ganz gutes Pflaster für uns.“ Die VfB-Fans verhöhnen ihre Mannschaft, Alexander Zorniger fehlen die Worte. Einige Beobachter werten den Auftritt, als habe die Mannschaft gegen ihren Trainer gespielt. Zunächst deutet nichts auf eine Trennung hin, auch weil Sportchef Robin Dutt Zorniger zuvor deutlich den Rücken gestärkt hat („Der Trainer ist unsere Lösung, nicht unser Problem“). Drei Tage später ändern sich die Vorzeichen. Als Zorniger Dutt offenbart, keinen Plan B zu haben, ist er seinen Job los. Vor Kurzem blickte Zorniger erstmals auf seine Zeit in Stuttgart zurück. Tenor: Er würde vieles anders machen: „Ich war mit der Situation ein Stück weit überfordert.“

Am kommenden Samstag geht es nun wieder gegen den FC Augsburg, dieses Mal mit Jürgen Kramny auf der Trainerbank. Eine Entlassung muss er nicht fürchten, auch ein Rücktritt gilt als ausgeschlossen. Eine neuerliche Pleite gegen den Mitkonkurrenten im Kampf gegen den Abstieg wäre aber rein sportlich betrachtet brisant. Mit einem Sieg hingegen würde man die Mannschaft von Trainer Weinzierl der zweiten Liga näher bringen. Hübscher Nebeneffekt: Dann wäre zumindest in der kommenden Saison kein VfB-Trainer vom Augsburg-Fluch bedroht.

VfB Stuttgart - Bundesliga

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