Alexander Zorniger hat Adam Hlousek neu erfunden. Der schon ausgemusterte Spieler aus Tschechien wird vom Linksverteidiger zum Innenverteidiger umgeschult – und überzeugt auf ganzer Linie.
Stuttgart - Der Mann, der aussieht wie Adam Hlousek (26), ist tatsächlich Adam Hlousek, auch wenn er mit Adam Hlousek sonst nicht mehr viel gemein hat. „Was Adam Hlousek gerade zeigt, hat nichts mit dem zweifelnden Adam Hlousek zu tun, wie ich ihn zuletzt gegen Freiburg erlebt habe“, sagt Alexander Zorniger. Gegen Freiburg war Zorniger noch gar nicht Trainer beim VfB Stuttgart. Das war Huub Stevens. Aber Zorniger saß am 25. April als Zuschauer live im Stadion, als Adam Hlousek noch Adam Hlousek war.
Die Partie stellte den bisherigen Tiefpunkt für den Tschechen dar. Der VfB führte mit 2:0, als Adam Hlousek anfängerhaft einen Elfmeter verschuldete, den Nils Petersen zum Anschlusstreffer nutzte (59.). Sieben Minuten später wurde Adam Hlousek nach zwei dämlichen Fouls dann auch noch mit der Gelb-Roten Karte vom Platz gestellt. Das Spiel endete 2:2.
Hlousek als Neuzugang
Danach tauchte Adam Hlousek nicht mehr im Kader auf – bis Zorniger kam. Unter ihm ist Adam Hlousek nicht mehr Linksverteidiger, sondern Innenverteidiger, erstmals vor zwei Wochen beim Test in Aalen, am Samstag dann gegen Manchester City. Da machte Adam Hlousek seine Sache so gut, dass Zorniger hinterher gefragt wurde, ob der VfB nun keinen neuen zentralen Abwehrspieler mehr verpflichten wolle, wie eigentlich geplant. Denn Adam Hlousek ist ja im Prinzip ein Neuzugang.
Ob noch ein zweiter neuer Innenverteidiger kommt, ließ Zorniger offen. Sein Verdienst ist aber, dass er Adam Hlousek neu erfunden hat. „Da war viel von dem dabei, was ich mir von einem Innenverteidiger vorstelle“, sagte Zorniger. Vor dem Anpfiff gegen Manchester City habe er zu Adam Hlousek nur gesagt, dass er auf dieser Position spielen werde. Die Antwort des Mannes, der aussieht wie Adam Hlousek, sei gewesen: „Gut, Trainer, dann mache ich das“.