Der in seiner Karriere häufig verletzte Abwehrspieler des VfB Stuttgart muss im Pokal-Spiel in Kaiserslautern vorzeitig vom Platz.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Kaiserslautern - Es dauerte einige Zeit, dann hatte es auch Schiedsrichter Patrick Ittrich bemerkt. Bei Holger Badstuber ging es im Pokalspiel beim 1. FC Kaiserslautern nicht mehr weiter. Ein Griff an den Oberschenkel, dann das Rollen der Hände – das Zeichen für einen Wechsel. Nach 57 Minuten war Schluss für den Abwehrspieler, für den Simon Terodde das Feld betrat und mit seinem Treffer zum 3:1 mithalf, den VfB ins Achtelfinale des Pokals zu schießen.

 

Ein verletzungsbedingter Wechsel, wie er in jedem Fußballspiel vorkommt, nichts Ungewöhnliches eigentlich. Doch nicht so, wenn der Spieler Holger Badstuber heißt. Seine Krankenakte ist hinlänglich bekannt, seit seinem Wechsel zum VfB im Sommer hatte er immer wieder mit muskulären Problemen zu kämpfen. Also trübten sich die Mienen auf der Trainerbank der Stuttgarter ein, als der 28-Jährige vom Platz humpelte, begleitet von Pfiffen der FCK-Fans. In der Pfalz gilt alles, was an den FC Bayern München erinnert, noch immer als Feindbild.

Doch das war nicht Badstubers Sorge an diesem Abend. Für ihn stellte sich mal wieder die Frage, wie es weitergeht. Sportlich, gesundheitlich. Direkt nach dem Spiel gab es erst einmal Entwarnung: Eine muskuläre Verhärtung im Oberschenkel diagnostizierten die Mannschaftsärzte, nichts Schlimmes also. Seine Auswechslung galt als Vorsichtsmaßnahme. Was nicht heißen muss, dass der frühere Münchner seiner Mannschaft gleich wieder zur Verfügung steht, womöglich schon am Sonntag (18 Uhr) im Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg.

Badstuber steckt in einem verletzlichen Körper

Zur Erinnerung: Zu Saisonbeginn musste Badstuber nach einer an sich harmlosen Adduktorenverletzung drei Wochen pausieren, ehe ihn wenig später eine Oberschenkelprellung außer Gefecht setzte. Der technisch beschlagene Innenverteidiger steckt in einem verletzlichen Körper, der sich immer wieder seine Auszeiten gönnt. Ein Muskelriss im Oberschenkel, ein gebrochenes Sprunggelenk und mehrere Kreuzbandrisse bilden nur ein Teil seiner langen Verletztenakte ab. Neuerliche (schwere) Verletzungen wollen er und die Verantwortlichen beim VfB nun schon im Anflug unterbinden.

Ein wenig anders verhielt es sich bei Santiago Ascacibar. Der Argentinier verließ den Betzenberg ebenfalls angeschlagen. Seine Herangehensweise an eine Verletzung ist aber eher das Gegenteil von Vorsichtsmaßnahme. „Wie ich ihn kenne“, sagte VfB-Sportvorstand Michael Reschke, „wird er sich davon nicht vom Fußballspielen abbringen lassen.“