Umbaumaßnahmen und Strukturreform: Der VfB Stuttgart stellt sich für die kommende Bundesliga-Saison neu auf. Kräfte sollen gebündelt werden – vor allem im Nachwuchsbereich.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart richtet sich neu aus. Dazu hat der Präsident Gerd Mäuser ein Thesenpapier erstellt, das jetzt Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. Die Voraussetzungen sind geschaffen, da der Club in einer ersten Etappe zwei Personalfragen am Dienstag wie erwartet beantwortet hat. So ersetzt Ralf Becker (41) den zum FC Bayern wechselnden Marc Kienle als Jugendchef, während Markus Lösch (40) den bisherigen Posten von Becker als Leiter der Scoutingabteilung übernimmt. Der zweite Teil der Umbaumaßnahmen kann nun folgen – die Strukturreform.

 

Der VfB wird den Nachwuchsbereich und das Scouting verbinden und da Hand in Hand arbeiten. Das nennt man Kräfte bündeln. Zudem wird der Trainerstab erweitert und das Sichtungssystem professionalisiert. „Wir müssen uns weiterentwickeln, weil sich der Fußball weiterentwickelt“, sagt der Manager Fredi Bobic, „damit sind wir fit für die Zukunft.“

Anschauungsunterricht haben Mäuser und Bobic bei zwei Großen der Branche genommen – dem FC Barcelona und dem FC Arsenal. „An diesen Vereinen haben wir uns orientiert und geprüft, was unser Modell im internationalen Vergleich wert ist“, sagt Mäuser. Herausgekommen sind einige inhaltliche Korrekturen, die dazu führen sollen, dass wieder mehr Talenten der Sprung zu den Profis in der Fußball-Bundesliga gelingt.

Diesbezüglich können Barcelona und Arsenal wirklich Vorbilder sein, wobei deren Strategie maßgeblich an einer Person hängt – am Trainer. In London ist es Arsène Wenger, der die jungen Spieler schon seit 16 Jahren nach oben bringt. Und in Barcelona war Pep Guardiola auch vier Jahre im Amt, ehe er jetzt nach seinem Rückzug von dem bisherigen Assistenten Tito Vilanova beerbt wird. Der sorgt dafür, dass das Konzept des Vereins weiterverfolgt wird.

Deshalb wissen Bobic und Becker, dass sie machen können, was sie wollen – wenn sich der Trainer Bruno Labbadia nicht darauf einlässt, nützt es nichts. „Das, was wir vorhaben, ist eine langfristige Geschichte“, sagt Becker. Siehe Barcelona, siehe Arsenal.