Der VfB Stuttgart wählt in der Partie beim Meisterschaftsanwärter Borussia Dortmund einen sehr defensiven Ansatz. Warum dieser nicht aufgeht, zeigen wir in unserer Spielanalyse „Fünferkette“.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Dortmund - Im Dauerregen von Dortmund haben sich die Profis des VfB Stuttgart am Samstag ins Zeug gelegt, standen aber am Ende wieder einmal gegen eine Spitzenmannschaft mit leeren Händen da. Denn mit seinem 3:1-Heimerfolg setzte der Meisterschaftsanwärter Borussia Dortmund gegen den Abstiegskandidaten seine Heimserie ohne Niederlage in der Fußball-Bundesliga fort – mit dem elften Sieg im 13. Saisonspiel im Signal-Iduna-Park. Der Stuttgarter Trainer Markus Weinzierl lobte sein Team hinterher dennoch: „Kompliment an meine Mannschaft. Ich denke, dass wir es heute gut verteidigt haben.“

 

Spielidee

Weinzierl setzte auf eine weiße Mauer vor der Gelben Wand in Dortmund, wie die dortige Südtribüne auch genannt wird: Vor der Fünferabwehrkette installierte er einen defensiv ausgerichteten Dreierriegel. Im Sturm nahm er die einzige Änderung an der Mannschaft in den vergangenen Wochen vor: Anstelle von Mario Gomez spielte Nicolas Gonzalez, der seine Rotsperre abgesessen hatte. Der VfB-Trainer setzte mit dem flinkeren Argentinier auf mehr Defensiv- und Konterstärke, was angesichts der Einigel-Taktik schlüssig war.

Spielentscheidend

Die Stuttgarter schafften es nicht, für Entlastung mit Gegenangriffen zu sorgen. Es war ein Spiel auf ein Tor – das Gehäuse von VfB-Torwart Ron-Robert Zieler. Wie schon bei früheren Gelegenheiten, etwa in Mönchengladbach oder München, hielt der Stuttgarter Defensivriegel lange, aber nicht bis zum Ende. Ein Punktgewinn war in Reichweite. Letztlich war der Dortmunder Dauerdruck allerdings zu viel für den VfB. Das Matchglück in den Schlüsselmomenten, um in der Außenseiterrolle gegen einen Gegner mit so viel Qualität zu punkten, fehlte.

Spielentscheider

Gonzalo Castro legte an alter Wirkungsstätte in Dortmund einen engagierten Auftritt hin und bestätigte damit seinen persönlichen Aufwärtstrend. Allerdings unterlief ihm ein entscheidender Fehler mit dem Foul an Jadon Sancho, das zum Elfmeter zum 1:0 für den BVB durch Marco Reus führte. Der VfB kam zwar noch einmal zurück, doch Paco Alcacer stocherte zum 2:1 für die Dortmunder ein.

Wortspiel

„Sie haben einen gigantischen Bus geparkt – es war schwer, die Lücke zu finden“, sagte der BVB-Trainer Lucien Favre nach der Begegnung zum Stuttgarter Defensivbollwerk. „Der Gegner hat gut gespielt und war sehr gut organisiert.“

Spielplan

Am nächsten Samstag empfängt der VfB die TSG 1899 Hoffenheim in der Mercedes-Benz-Arena, Anpfiff ist um 15.30 Uhr. Danach folgt eine Länderspielpause, ehe es Ende März mit dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt weitergeht.