Es gibt sicherlich angenehmere Aufgaben als am Sonntagabend beim Tabellenzweiten anzutreten, der bisher jedes seiner Heimspiele in dieser Saison gewonnen hat. Aber, dass ein Spiel, das 69 Minuten lang torlos war, noch zum Debakel werden würde, hatten wohl die wenigsten erwartet.

Stuttgart - Denn erstaunlicherweise zeigte der VfB Stuttgart auch ohne den gelb-gesperrten Santiago Ascacibar in der Defensive eine konzentrierte Leistung. Und das, obwohl Dennis Aogo bereits nach 25 Minuten verletzt vom Platz musste. Dabei verzögerte er seinen Abgang so lange, bis der überraschte Gonzalo Castro endlich bereit für seinen Einsatz war. Leider etwas zu offensichtlich: Dafür gab es die Gelbe Karte.

 

Kurze Zeit später konnten sich die Stuttgarter Fans beim Gladbacher Plea bedanken: Er sorgte mit seiner Verlängerung dafür, dass ein Kopfball von Michael Lang wegen Abseits nicht zählte. Hätte der Stürmer den Ball nicht mehr berührt, wäre das anders gewesen. Im Gegenzug hatte Mario Gomez nach tollem Pass von Castro die Riesenchance zur Führung – mal wieder. Und wie schon in den letzten Partien konnte er sie nicht nutzen. Es ist zum Verzweifeln.

Ab der 69. Minute nahm das Drama dann seinen Lauf. Drei Stuttgarter sahen zu, wie Neuhaus flankte und drei Stuttgarter sahen zu, wie Kopfballmonster Raffael völlig freistehend einköpfte.

Den nächsten Halt in der Abwärtsspirale machte der VfB Stuttgart in der 77. Minute als das 2:0 fiel. Nur sechs Minuten später sah Erik Thommy die Gelb-Rote Karte. Er war zur zweiten Halbzeit für den verletzten Andreas Beck gekommen und musste auch dessen Position als Rechtsverteidiger übernehmen, was nicht lange gut ging. Nachdem er gegen Augsburg nach 15 Minuten wieder ausgewechselt wurde, waren es diesmal immerhin 32 Minuten, bevor er den Platz wieder verlassen musste.

Dass der VfB Stuttgart drei Minuten später auch noch das dritte Gegentor kassierte? Geschenkt! Dass es ein Eigentor von Pavard war? Zu vernachlässigen. Aber, dass sich der Franzose dabei auch noch so schwer verletzte, dass er in der Hinrunde nicht mehr spielen wird, passte einfach zur Gesamtsituation. Genauso wie die Tatsache, dass der VfB die letzten Minuten zu neunt spielen musste, weil das Wechselkontingent erschöpft war.

Aktuell läuft es einfach. Aber leider in die völlig falsche Richtung. Das wird sich auch Leon Dajaku gedacht haben, der heute mit 17 Jahren sein Profi-Debüt feierte. Hoffentlich lässt er sich vom heutigen Spiel nicht abschrecken. Wir sagen auf jeden Fall: Herzlich willkommen!

Mit unserer Serie „VertikalGIF“ wagen wir auch in dieser Saison den etwas anderen Rückblick auf das aktuelle VfB-Spiel. Zusammengestellt wird die Serie von den Bloggern von www.vertikalpass.de.