Neues vom Weltmeister: In einem Interview mit der französischen „L’Equipe“ äußert sich Benjamin Pavard zu seiner Zukunft in Stuttgart. Den VfB-Fans dürften die Aussagen nicht gefallen.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Während sich Benjamin Pavard auf seinen Urlaub freut, steckt Tayfun Korkut schon wieder mitten in der Arbeit. Die Saison-Vorbereitungen mit dem VfB Stuttgart sind in vollem Gange. Für Korkut ist das aber kein Grund, nicht entspannt zu sein – selbst dann, wenn es um die heiß diskutierte Personalie dieses Sommers geht. „Er hat von mir bis zum 13. August frei bekommen“, sagte der VfB-Coach nach dem 3:1 im Testspiel seiner Mannschaft gegen die SG Sonnenhof Großaspach.

 

Die Frage ist nur, welche Relevanz dieses Datum für den Fußball-Weltmeister noch hat. Neue Aussagen, getätigt in der französischen Sportzeitschrift „L’Equipe“, legen den Schluss nahe, dass der 22-Jährige seinem Arbeitgeber bald den Rücken kehrt. „Ich fühle mich sehr wohl beim VfB. Aber ich habe immer gesagt, dass ich für einen Champions-League-Verein spielen möchte. Das heißt nicht, dass ich unbedingt diesen Sommer gehe. Aber wenn es eine Gelegenheit gibt, die alle zufrieden stellt, warum nicht?“

„Wenn es eine Gelegenheit gibt – warum nicht?“

Warum nicht?Pavard spielt den Ball den beteiligten Vereinen in die Füße. Dem VfB und Bayern München. Können sich die Verantwortlichen auf eine Ablöse weit jenseits der 35 Millionen Euro einigen, die Pavards Ausstiegsklausel im Jahr 2019 vorsieht, wird der Abwehrspieler wohl schon in diesem Sommer statt an der Mercedesstraße in Stuttgart an der Säbenerstraße in München aufschlagen. Dort ließen sich Pavards Vorstellungen von der persönlichen Zukunft leichter realisieren. Diese umriss er in dem Interview folgendermaßen: „In zwei Jahren ist EM, ich will sie auch gewinnen. Ich will alles gewinnen: die WM mehrmals, die Champions League, alle Pokale, die es gibt. Ich will ein Spieler mit einer gigantischen Siegerliste sein.“

Nährstoff erhielt die These vom vorzeitigen Wechsel am Sonntag auch von anderer Stelle: Paris Saint Germain soll sich angeblich um die Dienste von Bayern-Verteidiger Jérôme Boateng bemühen. Nach dem Karriereende von Thiago Motta fehlt laut Trainer Thomas Tuchel noch eine Verstärkung, „die dem Rechnung trägt, was wir uns vorstellen“. Laut „Süddeutscher Zeitung“ wären die Münchner bei einer Ablöse von 50 Millionen Euro aufwärts bereit, dem Weltmeister von 2014 Adieu zu sagen. Der 29-Jährige selbst ist einem Wechsel nicht abgeneigt, genauso wenig Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge. Nur Trainer Niko Kovac sprach sich am Rande des 3:1-Testspielerfolgs der Bayern gegen PSG für einen Verbleib Boatengs aus. Gewissheit, sagte Kovac lächelnd, werde man erst am Ende der Transferfrist am 31. August haben. Beim VfB wüssten sie gerne früher Bescheid.